Herr Kleinsorge, die M&A-Community kennt SNP als einen der führenden Anbieter für die Beratung von IT-Transformationsprojekten. Das SNP Service-Portfolio ist nicht allen bekannt. Können Sie daher einem M&A Professional in einfachen Worten erläutern, an welchen Stellen Sie im M&A Prozess dem Kunden in seinen M&A Projekten Value-add geben können?
Heinz-Peter Kleinsorge: Einfach gesagt bietet SNP einen software-basierten Scan der vorhandenen IT-Systemlandschaft. Unsere Plattform für die Datentransformation ermittelt alle verwendeten Module der SAP-Systeme, vorhandene Eigenentwicklungen sowie die Schnittstellen zu anderen IT-Systemen.
Bei Transformationen wie Carve-outs oder Integrationen helfen wir mit diesen Informationen den Unternehmen und Beratern dabei, die mit den IT-Systemen verbundenen Kosten und Synergien zu evaluieren. Unsere Plattform zeigt frühzeitig potenzielle Risiken in der Systemlandschaft auf, in dem die Aktualität wie auch die Komplexität der betroffenen IT-Systeme transparent dargestellt wird. Unsere Plattform kann damit auch zur Kaufpreisfindung für das Target beitragen.
Außerdem wird unsere Plattform regelmäßig in der Strategie-Phase eingesetzt. Zum einen, wenn es um das Assessment unterschiedlicher Carve-out-Szenarien mit verbundenen Zeit- und Kostenabschätzungen geht. Zum anderen in der Umsetzungsphase von Carve-out- und Integrations-Projekten, wenn die Systeme getrennt oder integriert werden.
SNP SE hat mit der Plattform „CristalBridge“ eine umfassende Lösung entwickelt. Für welche Herausforderungen ist die Plattform geeignet?
Heinz-Peter Kleinsorge: Wir haben in über 12.500 Transformationsprojekten – gleich ob Carve-outs oder M&As – immer wieder erlebt, wie wichtig eine gute Projektplanung ist. Wir müssen in time, in budget und in quality liefern – und das bei möglichst hoher Flexibilität. Mit manuellen Methoden ist das nicht mehr machbar. Dafür braucht es eine software-basierte Transformation.
Und genau hier kommt unsere Plattform für Datentransformation, CrystalBridge, ins Spiel. Mit der Plattform lassen sich vorgelagerte Analysen und alle Szenarien für eine Transformation weitestgehend automatisiert durchführen. Dabei haben unsere Kunden die Wahl: sie können die Software selbst einsetzen oder auch mit unseren geschulten Partnern bzw. mit uns nutzen. Wir setzen mit der CrystalBridge quasi einen Standard, reduzieren aber die Abhängigkeit von uns als Hersteller indem wir auf Multiplikatoren setzen. Wir fördern also eine Win-win-Situation für alle Beteiligten.
Hört sich sehr spannend an. Wir wissen, dass bei Carve-outs bzw. Integrationen die IT-Kosten oftmals die höchsten Budgets benötigt. Können Sie zu den erzielten Kosteneinsparungen bei Ihren Kunden eine Indikation geben?
Heinz-Peter Kleinsorge: Das ist eine sehr gute Frage, die wir auch von unseren Kunden fast immer gestellt bekommen. Das größte Einsparpotential liegt in den kürzeren Projektlaufzeit – meist liegen diese bei nur noch 1-3 Monate. Damit gehen geringe Kosten für interne und externe Ressourcen einher. Und durch die Automatisierung unserer Plattform CrystalBridge bedarf es für die Projekte auch weniger Ressourcen.
In den Transformationsprojekten können wir auf jeden Fall die Qualität steigern und dabei auch die Kosten senken. Leider können wir es ohne konkrete Szenarien und Parameter nicht mit konkreten Euros belegen. In allen Projekten nehmen wir am Anfang die konkreten Anforderungen bzw. Arbeitshypothesen auf, besprechen diese und nehmen deren Implikationen in die Planung mit auf.
Wir hören immer wieder die Formel „SNP = SAP-Produkte“. Was entgegnen Sie Ihren Kunden in diesem Fall? Kann diese Lösung auch für andere Anwendungen angewandt werden?
Heinz-Peter Kleinsorge: Den größten Mehrwert bietet unsere Plattform CrystalBridge tatsächlich für SAP-Kunden. Wir haben für diese Anwenderunternehmen bzw. deren SAP-Systeme den gesamten Content – insbesondere die SAP Business Objekte – in unserer Software.
Aber – und das ist mir wichtig zu betonen – wir unterstützen auch Migrationen von Nicht-SAP- in SAP-Systeme. Diese Szenarien beschleunigen wir, da wir den Content für das Zielsystem in unserer Plattform haben. Deshalb ist die Gleichung „SNP = SAP-Produkte“ nicht ganz richtig.
Gibt es weitere Produktentwicklungen, auf die Sie bereits heute hinweisen möchten? Bis wann können wir mit neuen Produkten rechnen?
Heinz-Peter Kleinsorge: Wir entwickeln unsere Plattform für die Datentransformation CrystalBridge permanent weiter. Dazu verbessern wir die aktuellen Module und Komponenten und reichern sie mit neuem Content an. Damit schützen wir die Investitionen unserer Kunden langfristig. Denn beispielsweise jede neue SAP S/4HANA Version benötigt zusätzlichen Content.
Und natürlich entwickeln wir auch neue Module und Komponenten. Aktuell haben wir die Lösung „Cloud Move for Azure“ vorgestellt. Damit können unsere Kunden auf Knopfdruck die Betriebskosten für ihre spezifischen SAP-Systeme in der Azure Cloud ermitteln und auch das Deployment des Systems in der Azure Cloud initiieren.
Bevor es zu technisch wird: wir bauen unsere Plattform immer weiter aus und bieten unseren Kunden kosten- und zeiteffizientere Lösungen für ihre Transformationen.
Dies ist ein schönes Schlusswort: Kosten- und zeiteffiziente Lösungen für den Kunden. Herr Kleinsorge, herzlichen Dank für dieses Gespräch