Vonovia setzt schwedische Expansion fort
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Der Bochumer Immobilienkonzern akquiriert einen signifikanten Anteil an dem Stockholmer Wohnungsunter nehmen Hembla, dessen Verkäufer der Finanzinvestor Blackstone ist. Die Vereinbarung sieht vor, dass Vonovia für 1,14 Mrd. EUR 69,30% der Stimmrechte und 61,19% des Grundkapitals erhält. Dieses Aktienpaket besteht zu 6.136.989 Hembla-Aktien der Klasse A und 50.722.985 Hembla-Aktien der Klasse B. Die Hembla-Aktien der Klasse B sind im Mid-Cap-Segment der Nasdaq Stockholm notiert. Als Kaufpreis wurden 215 SEK pro Aktie vereinbart. Das entspricht einer Prämie von 11,5% verglichen mit dem Schlusskurs der Klasse-B-Aktien an der Nasdaq Stockholm am 20. September 2019. Der Gesamtkaufpreis für alle Aktien, die Bestandteil der Transaktion sind, beträgt circa 12,225 Mrd. SEK. Nach Zustimmung der schwedischen Fusionskontrollbehörden ist Vonovia dazu verpflichtet, ein öffentliches Übernahmeangebot den verbleibenden Aktionären zu unterbreiten.

Der größte Teil des Kaufpreises wird wohl über die im Mai stattgefundene Kapitalerhöhung finanziert worden sein. Dabei hatte der Konzern rund 744 Mio. EUR eingenommen. Weitere 300 Mio. EUR werden über verschiedene Darlehen finanziert. Bei einer aktuell am unteren Ende des Zielkorridors liegenden Verschuldungsquote von 40% und einem Portfoliowert von 47,4 Mrd. EUR bei 396.739 Wohnungen stellt dies eine bescheidene Verschuldung dar.

Erst 2018 hat Vonovia mit der Übernahme von Victoria Park den schwedischen Markt betreten und im Zuge dessen 16.000 Wohnungen in den Regionen Malmö, Stockholm und Göteborg erworben. Mit der Investition in Hembla wächst das Wohnungsportfolio in Schweden um etwa 21.000 Wohnungen vor allem in Stockholm. Es ist die drittgrößte Übernahme in der Firmengeschichte. Das Wachstum ins Ausland wurde 2017 eingeleitet, als das Unternehmen zwei österreichische Wohnungsunternehmen übernahm und ein Jahr später mit dem Erwerb von Victoria Park nach Schweden ging.

Der Vorstandsvorsitzende von Vonovia, Rolf Buch, stellt heraus, dass der schwedische Wohnungsmarkt vergleichbar dem deutschen ist. Dafür spricht eine starke Regulierung, ein schwedisches Modell zur Mietpreisbremse und die Gebäudesubstanz ähneln „der in Deutschland, wir wissen also, womit wir es zu tun haben“, so Buch.

Quelle: ma-rev.de/Jpr88v