11.09.2025

Automotive 2025: Hybride, Software und M&A–Strategien für geopolitische Resilienz

Im Jahr 2025 steht die globale Automobilbranche vor wegweisenden Entwicklungen: Laut Forbes rückt das autonome Fahren auf Level 4 greifbar näher, während Hybridantriebe an Bedeutung gewinnen und reine Elektrofahrzeuge, allen voran in den USA, an Dynamik verlieren.

Emergers

Im Jahr 2025 steht die globale Automobilbranche vor wegweisenden Entwicklungen: Laut Forbes rückt das autonome Fahren auf Level 4 greifbar näher, während Hybridantriebe an Bedeutung gewinnen und reine Elektrofahrzeuge, allen voran in den USA, an Dynamik verlieren. Parallel dazu festigt China seine führende Rolle im EV-Bereich.

Mit Blick auf die Kosten- und Wettbewerbsstruktur ist die USHandelspolitik- zentral: Seit April gelten pauschale 25%-Zölle auf importierte Fahrzeuge und Fahrzeugteile. Hinzu treten erhöhte Abgaben auf Stahl und Aluminium, deren Sätze bis zu 50% reichen. Dank einer Executive Order vom 29. April 2025 wird die bisherige Staffelung („Stacking“) dieser Zölle aufgehoben, statt kumulativ nur noch der höchste Einzelsatz erhoben. Am 3. Mai trat zudem ein Mechanismus in Kraft, der USMCAkonforme Autokomponenten von der 25%Zolllast befreit. Gleichwohl gestaltet sich die Handelslage volatil und unberechenbar: S&P Global spricht von einem Planungsrückstand von bis zu 18 Monaten bei Investitions- und Beschaffungsentscheidungen.-

Unter diesen Bedingungen gewinnen Hybridantriebe strategisch an Relevanz, da sie Emissionsvorgaben erfüllen und gleichzeitig im Vergleich zu ihren vollelektrischen Pendants weniger von Zöllen betroffen sind. Zugleich erleben „softwaredefined vehicles“ (SDVs) mit OvertheAirUpdates, KIFunktionen und Fahrzeugvernetzung einen Schub – Aspekte, die als notwendige Antworten auf wachsendes Kunden-, Wettbewerbs- und Technologieprofil gelten. Die Rolle von Softwarekompetenz und digitalen Architekturen wird zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor. Die neuen Zolllasten wirken sich unmittelbar auf Preisniveaus aus – laut Kelley Blue Book sind die Durchschnittspreise bereits um circa 2,5% gestiegen. Obwohl einige Entlastungen durch Executive Orders und USMCABefreiungen greifen, bleibt die politische Dynamik unvorhersehbar und belastet die Rentabilität insbesondere von OEMs und Zulieferern. Mandat für strategische Planung: Beschaffungs- und Produktionsnetzwerke müssen flexibilisiert und entlang regionaler Handelsblöcke, wie Nordamerika, neu ausgerichtet werden, um kurzfristig auf regulatorische Änderungen reagieren zu können. Gleichzeitig verstärkt China seine globale EVDominanz durch staatlich geförderte Innovationen und aggressive Preisstrategien, eine Herausforderung, der westliche Hersteller nur mit erweiterten Kompetenzen in Software, EMobility und lokalem Produktionsnetz begegnen können. Neben technologischen Fortschritten gewinnen ökonomische Resilienz und regulatorische Agilität an Bedeutung: Hybride und SDVs bieten Zugang zu CO₂Compliance und Kundennutzen, während politische Zyklen, etwa bei USHandelsentscheidungen, schnelles Umsteuern nötig machen. Vor diesem Hintergrund eröffnen sich attraktive Opportunitäten für M&AStrategien, die zielgerichtet SoftwareStart-ups, spezialisierte Zulieferer oder regionale Logistikunternehmen integrieren. Solche Akquisitionen stärken digitale Fähigkeiten, festigen Lieferketten und ermöglichen regionale Handelsvorteile, zugleich als Puffer gegenüber geopolitischer Unsicherheit. Diese integrativen M&A-Maßnahmen schaffen die Grundlage für operativen Vorsprung, technologische Führung und langfristige Resilienz im komplexen AutomotiveÖkosystem- 2025.

EMERGERS Autoren: Louis Schukraft & Emile Baurand

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