Buy, build, boom: Das Company Building von diva-e
In der stark fragmentierten IT-Service-Branche hat sich diva-e innerhalb weniger Jahre mit seiner Buy-and-Build-Strategie in Zusammenarbeit mit dem Private-Equity-Unternehmen Emeram Capital Partners als starker Player im Digital Commerce etabliert.
In der stark fragmentierten IT-Service-Branche hat sich diva-e innerhalb weniger Jahre mit seiner Buy-and-Build-Strategie in Zusammenarbeit mit dem Private-Equity-Unternehmen Emeram Capital Partners als starker Player im Digital Commerce etabliert. Als führender Anbieter ganzheitlicher integrierter Kundenlösungen schreibt das Unternehmen jetzt mit dem neuen Partner Conclusion das nächste Kapitel seiner Wachstumsstory.
Wie alles anfing
Der Marktbedarf wurde immer offensichtlicher. Anfang des neuen Jahrtausends hatten Deutschlands Unternehmen erste Schritte ins digitale Zeitalter unternommen. Sie investierten viel Geld in Internetplattformen, die immer relevanter für ihr Kundengeschäft wurden. Neue Technologien erhöhten die Anforderungen an Unternehmen und Dienstleister. Aber schon bald zeigte sich: Um umfassende Projekte für Großunternehmen zukunftsweisend realisieren zu können, waren die Agenturen aus der „Gründerzeit“, der Zeit des Internetbooms zum Ende der 90er und zu Beginn der 2000er Jahre, zu klein. Die meisten waren nur auf Teilaspekte des digitalen Business ausgerichtet.
Es fehlte ihnen an Power und dem nötigen Know-how, um Großprojekte aus einer Hand realisieren zu können. Zudem waren sie regional beschränkt. Da gab es Spezialisten jeweils für E-Commerce-Plattformen, Content-Management-Systeme, IT-Sicherheit oder Big Data, aber kaum Dienstleister, die die gesamte Wertschöpfungskette des Digital Commerce beherrschten und gleichzeitig über Kenntnisse der unternehmerischen Geschäftsprozesse verfügten.
Fragmentierter boomender Markt
Der Markt der Digitaldienstleister boomte, blieb aber gleichzeitig fragmentiert. Es gab nur wenige große Anbieter. Die überwiegende Mehrheit der digitalen Dienstleister konnte den Bedarf der großen Unternehmen nicht abdecken, erkannte ich. Sie brauchten für die Digitalisierung große, relevante Partner, die in der Lage waren, für die Großprojekte Komplettlösungen zu realisieren.
Das Potenzial der florierenden Digitalbranche hatte auch das Interesse von Finanzinvestoren geweckt. Diese suchten für ihr Kapital attraktive Anlagemöglichkeiten und wollten am digitalen Boom teilhaben. Doch die zur Verfügung stehenden Assets waren für Private-Equity-Fonds in der Regel zu klein, um selbst durch den Anschub eines Finanzinvestors marktführend zu werden. Eine Agentur mit wenigen Dutzend Mitarbeitern allein durch organisches Wachstum und einige Zukäufe auf die erforderliche kritische Größe zu bringen, war angesichts des Zeithorizonts der Finanzinvestoren aussichtslos.
Die Grenzen des Wachstums
Zu dieser Erkenntnis war auch ich aufgrund eigener Erfahrungen in der Digitalbranche und mit Finanzinvestoren gekommen. Mit der von mir 1998 gegründeten Agentur für Internetdienstleistungen und Online-Portale, Nidag, hatte ich Internetplattformen für Unternehmen aufgebaut und die Agentur zum größten Multimedia-Dienstleister im Rhein-Main-Gebiet entwickelt.
Aber schon bald waren die Grenzen dieses regional beschränkten Ansatzes erkennbar. Deshalb brachte ich dieses Unternehmen 2011 in die United Digital Group (UDG) ein, eine größere digitale Marketingagentur, die von einem internationalen Private-Equity-Investor finanziert wurde. Mir war klar, dass die Kunden, vor allem Großunternehmen und große Mittelständler, für eine erfolgreiche Digitalstrategie größere Dienstleister als Partner brauchten.
Die Lösung: Buy-and-Build-Strategie
So ein relevanter Player würde aber nicht allein durch organisches Wachstum und Zukauf um ein Kernunternehmen herum entstehen. Die Strategie in dieser Lage hieß Buy and Build, begleitet von einem Private-Equity-Fonds als Finanzierer von Unternehmensaufbau und beschleunigter Expansion.
Erste Überlegungen und Gespräche dazu initiierte ich 2014, die im Jahr darauf in konkrete Verhandlungen mit sechs Agenturen mündeten, von denen jede in ihrem Segment eine marktführende Position einnahm, unter anderem Ageto Service aus Jena und Netpioneer aus Karlsruhe. Nachdem sich das Management dieser sechs Unternehmen auf ein Konzept und Geschäftsmodell geeinigt hatte, führten wir 2016 unter dem Dach von diva-e zusammen. Einzeln waren sie zu klein für ein deutschlandweites Auftreten, das die gesamte Bandbreite des Digital Business abdeckte. Aber in ihrer Gesamtheit erreichten sie mit rund 400 Mitarbeitenden nun die kritische Masse, um großen Unternehmen Komplettlösungen anbieten zu können.
Die Wahl der strategischen Shareholder als Erfolgsfaktor
Der Private-Equity-Fonds Emeram Capital Partners hat diva-e seit ihrer Gründung begleitet. Von Beginn an war jedoch klar, dass noch einige Leistungsbausteine im Repertoire von diva-e fehlten. Dieses Know-how sollte durch den Zukauf weiterer Agenturen gewonnen werden.
Emeram stellte auch das für die Expansion erforderliche Kapital zur Verfügung, sodass wir die Partnerschaft der ursprünglich sechs Agenturen auf zwölf ausweiten konnten, die mit ihren unterschiedlichen inhaltlichen und regionalen Schwerpunkten heute das umfassende Leistungsspektrum von diva-e darstellen. Emeram war aber kein passiver Investor. Durch Unterstützung bei der Value Creation trug der Fonds zu unserem beschleunigten Wachstum bei.
Das Besondere an diva-e
Mit rund 400 Beschäftigten hatte diva-e von der Gründung an eine relevante Größenordnung, sodass wir auf Anhieb zu den Top-Ten der Branche gehörten. Für unsere Unternehmenskunden wurden Internetplattformen immer relevanter für ihr Geschäft. Die Branche und auch unser Geschäft florierten. Jedes Unternehmen hatte einen großen Blue-Chip-Kunden mitgebracht, den dann auch die anderen in diva-e eingebrachten Unternehmen mit ihren besonderen Schwerpunkten bedienen konnten. Unser Portfolio-Ansatz funktionierte.
Dies beschleunigte das Wachstum mit der Folge, dass sich diva-e stärker als der Gesamtmarkt entwickelte. Während der Umsatz der Digitaldienstleistungsbranche zwischen 2017 und 2023 um rund 25 Prozent zulegte, wuchs diva-e in dieser Zeit um mehr als das Doppelte (siehe Grafik). Auf dieser Basis stehen bis heute namhafte, international agierende Unternehmen wie beispielsweise ALDI Süd, EDEKA, E.ON, Carl Zeiss, dmTECH, ZF Friedrichshafen und Bentley auf unserer Kundenliste
Entrepreneurial Spirit
Zu dem Erfolg trug auch die unternehmerische Firmenkultur bei. Die Gründungsagenturen waren alle inhabergeführt, sodass ein gutes Dutzend Entrepreneure am Aufbau beteiligt war. Als erfolgreiche Unternehmer verfügten alle Beteiligten über einen Gestaltungsanspruch, aber mit der neuen Struktur und Ordnung ergaben sich für sie auch neue Rollen. Aus vorher einzelnen unabhängigen „Fürstentümern“ entstand ein arbeitsteiliges Unternehmen unter einheitlicher Führung mit gemeinsamer Führungs- und Unternehmenskultur.
Der Zusammenschluss als deutschlandweiter Player hatte einen weiteren Vorteil. Aufgrund der Größe und des umfassenden Portfolios wurde diva-e auch sichtbarer und attraktiver für qualifizierte Fachkräfte. Es war leichter, an gute Leute zu kommen. Die Zahl der Mitarbeitenden verdoppelte sich seit der Gründung.
Abb. 1 Schneller als der Markt
Quelle: Handelsblatt, diva-e
Next Level: neuer Partner Conclusion
Von Anfang an war klar, dass Emeram Capital Partners bei dem Investitionshorizont von fünf bis sieben Jahren diva-e nur eine begrenzte Zeit begleiten würde. Das diva-e-Management, war selbst mit zehn Prozent am Unternehmen beteiligt und hat deshalb 2024 gemeinsam mit Emeram aktiv die Suche nach einem neuen Partner gesteuert. Diesen fanden wir im vergangenen Jahr mit dem niederländischen Unternehmen Conclusion, dessen Expansion ebenfalls von dem niederländischen Private-Equity-Fonds NPM Capital unterstützt wird.
Dabei tritt Conclusion nicht nur als Kapitaleigner an die Stelle von Emeram, sondern auch im Business als Partner an unsere Seite. Mit dreißig unter seinem Dach vereinten Unternehmen ist Conclusion der größte Digitaldienstleister in den Niederlanden und, zusätzlicher Vorteil, wie diva-e auf Basis einer Buy-and-Build-Plattform aufgebaut. Die Buy-and-Build-Kompetenz auf beiden Seiten äußert sich denn auch in einer ähnlich dynamischen unternehmerischen Firmenkultur.
Fokus auf Expansion in Westeuropa
Nach der Etablierung als führender Anbieter in Deutschland steht jetzt zusammen mit dem Partner Conclusion die systematische Expansion ins deutschsprachige Auslandauf der Tagesordnung. Unseren Kunden kann nun ein umfassendes europäisches Leistungsangebot zur Verfügung gestellt werden. Neben den acht Standorten in Deutschland sowie in Bulgarien bringt Conclusion Präsenz in den Niederlanden, Belgien/Luxemburg, Spanien, Portugal und Südafrika ein.
Im Zuge dessen verändert sich auch der Marktauftritt von diva-e, die seit Januar unter der Marke diva-e Conclusion am Markt präsent ist. In den kommenden Monaten wird schrittweise der äußerst erfolgreiche Ecosystem-Ansatz aus Benelux, der insgesamt fünf sogenannte Domains als Go-to-Market-Bereiche umfasst, in den deutschsprachigen Markt eingeführt. In Kombination mit der Company-Building-Erfahrung von diva-e und der Marktstellung von Conclusion in Benelux wird damit die nächste Ära unseres Buy-and-Build-Ansatzes eingeleitet.
Über diva-e Conclusion
Mit einem Umsatz von knapp 100 Millionen Euro im Jahr 2023 und über 800 Mitarbeitenden ist diva-e Conclusion einer der führenden Digitaldienstleister in Deutschland. Seit 2024 gehört das Unternehmen der niederländischen Conclusion Group an, einem der größten europäischen Dienstleister für Business Transformation und IT mit mehr als 30 spezialisierten Einzelunternehmen und rund 500 Millionen Euro Jahresumsatz. Mit über 20 Jahren Erfahrung im Full-Service deckt diva-e Conclusion die gesamte digitale Wert-schöpfungskette von Unternehmen ab, von der Planung und Projektierung bis hin zur Implementierung, dem Betrieb und der Wartung und hat sich zu einem renommierten Anbieter für End-to-End-Lösungen im Bereich der digitalen Experience auf dem DACH-Markt entwickelt. diva-e Conclusion arbeitet mit weltweit führenden Technologiepartnern wie Adobe, SAP CX, Salesforce, Microsoft, Spryker, Bloomreach und Scayle zusammen. Die Unternehmensgruppe Conclusion wird von dem niederländischen Finanzinvestor NPM Capital begleitet..