06.03.2025

Cross-Border-Investments 2025: Chancen, Risiken und Haupttreiber für den Markt für Foreign-DirectInvestments

Bereits im vergangenen Jahr erfuhr der Markt für ausländische Direktinvestitionen (FDI) eine moderate Erholung im Vergleich zum Vorjahr.

Emergers

Bereits im vergangenen Jahr erfuhr der Markt für ausländische Direktinvestitionen (FDI) eine moderate Erholung im Vergleich zum Vorjahr. Sowohl Unternehmen als auch Investoren zeigen sich hoffnungsvoll, dass der Aufschwung von 2024 auch dieses Jahr weitergeht. Vor allem das unsichere Makro- und geopolitische Umfeld in Verbindung mit einer hartnäckigen, globalen Inflation sorgten seit 2022 für einen deutlichen Rückgang im globalen Dealmaking. Trotz der vielfältigen Herausforderungen gab es einen Hoffnungsschimmer am Horizont – vorwiegend durch die Rückkehr von größeren internationalen Transaktionen. In diesem Artikel beleuchten wir die Faktoren, die den FDI-Markt 2025 beeinflussen, sowie die damit verbundenen Chancen und Herausforderungen für Investoren.

Foreign-Direct-Investment-Trends

Nach einer moderaten Erholung im Jahr 2024 herrscht Optimismus, dass diese Entwicklung auch 2025 fortgesetzt wird. Dennoch lag das globale Transaktionsvolumen im M&A-Markt mit rund 2.100 Mrd. USD deutlich unter dem 10-Jahres-Durchschnitt von 3.000 Mrd. USD. Es gibt also deutliches Aufholpotenzial, um in die bewegte Marktphase der letzten Jahre zurückzukehren.

Private-Equity-Unternehmen besitzen über 1.200 Portfoliounternehmen mit einem EV >1,5 Mrd. USD, die in den kommenden drei Jahren veräußert werden sollen. Zudem erreichten die Liquiditätsreserven der PE-Fonds, auch „Dry Powder“ genannt, im Jahr 2024 einen neuen Höchststand von über 2.500 Mrd. USD. Der Druck, diese Mittel renditebringend anzulegen, schafft gute Voraussetzungen für verstärkte Akquisitionen – ein weiterer wichtiger Faktor für eine zunehmende Marktaktivität.

Die Zinssenkungen der EZB und der US-Fed könnten durch niedrigere Zinskosten Leveraged Buy-outs und Akquisitionen zusätzlich ankurbeln. Auch das globale Makroumfeld ist inzwischen stabiler und berechenbarer als im Vorjahr. Neben dem Makroumfeld verbessern sich auch die regulatorischen Rahmenbedingungen. So hat beispielsweise Japan in den letzten zwei Jahren regulatorische Hürden gesenkt, um Übernahmen und Konsolidierungen zu erleichtern.

Im Bereich der strategischen Transaktionen herrscht ebenfalls Optimismus. Laut einer Umfrage von Goldman Sachs gaben 47% der befragten Unternehmen an, dass strategische Investitionen der Hauptgrund für ihre M&A-Entscheidungen werden. Dabei liegt der Fokus vor allem auf der Vereinfachung von Geschäftsmodellen und der Konzentration auf Kernkompetenzen.

Die anhaltende Bewertungsdifferenz zwischen US-amerikanischen und internationalen Aktien, die sogenannte „Valuation Gap“, in Verbindung mit einem stärkeren US-Dollar könnte weitere Anreize für internationale Transaktionen schaffen.

Vor allem Investitionen in KI und entsprechende Infrastruktur werden einer der Haupttreiber der Aktivität werden. So kündigte US-Präsident Donald Trump im Rahmen des Projektes „Stargate“ Investitionen von 500 Mrd. USD über seine Amtszeit an. Dadurch sollen sofort über 100.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Ein KI-Wettrennen zwischen den USA und China könnte diese Entwicklung weiter ankurbeln.

Zusammenfassung

Insgesamt sehen Investoren die Aussichten für das laufende Jahr positiv, was auf eine fortschreitende Erholung der Aktivität seit dem Einbruch im Jahr 2022 hindeutet. Zu den Haupttreibern dieser Entwicklung gehören eine verbesserte Sicherheit im makroökonomischen und geopolitischen Umfeld, lockere Regulierungen, strategische Transaktionen sowie Exits von Finanzinvestoren.

Dennoch gibt es mehrere Faktoren, die den Optimismus der Marktteilnehmer bremsen könnten. Dazu zählen insbesondere die angekündigten Strafzölle für Handelspartner der USA sowie eine potenzielle Rückkehr einer inflationären Phase.

EMERGERS Autoren: Etienne Reichelt & Dennis Klein

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