12.09.2024

Ein Tag voller Erkenntnisse

Am zweiten Tag des M&A Summits 2024 gab es in der charmanten Location „Isarpost“ mit Vorträgen und Panels einen spannenden Wechsel an Themen und Formaten.

Special Topic

Am zweiten Tag des M&A Summits gab es in der charmanten Location „Isarpost“ mit Vorträgen und Panels einen spannenden Wechsel an Themen und Formaten. Jan Pörschmann eröffnete den Tag mit Emotionen: Mit ihrer Arbeit die Welt ein bisschen besser zu machen, sei das Ziel der Anwesenden, und er hoffe, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer während des Tages viele Impulse mitnehmen.

M&A Marion Vogel

Zunächst zeigte EQT zum Thema „M&A meets Strategy“ anhand von Beispielen, warum M&A und Geschäftsstrategie Hand in Hand gehen sollten. Der Fokus der schwedischen Investoren liege dabei auf dem selbst entwickelten EQT Value Creation Framework als Strategie-Beschleuniger. Beim anschließenden Panel wurden Erfahrungen geteilt, die wichtigsten Erkenntnisse waren allerdings bei allen ähnlich: Die Strategie sollte immer vor M&A festgelegt sein, damit das Unternehmen einen Fahrplan hat, so zum Beispiel Niels Fischer (ehem. Oterra), und Change sowie People Management seien für den Erfolg ausschlaggebend. Das bejahte Björn Reineke (EY-Parthenon), fügte aber noch an, dass Strategien nicht im Elfenbeinturm ersonnen werden sollten. Für die erfolgreiche Umsetzung sollte seiner Meinung nach mindestens die zweite Managementebene mitgenommen werden. Dierk Buss (EY-Parthenon) ergänzte, dass Schnelligkeit sowie Selbstbewusstsein in der Umsetzung und bei Entscheidungen zu Erfolg führen, während Philipp Wörner (EQT Group) nochmals die Rolle des Managements hervorhob: Das Management müsse M&A wollen und dann auch umsetzen, mit klar gesetzten Zielen, sonst ermüde das Team und Fehler schlichen sich ein.

Im Teil „Buy & Integrate“ wurden kurz die Ergebnisse der Best Practices Integration Start-ups Studie vorgestellt. Im Vortrag ließ zunächst der Serial Acquirer Scout24 hinter die Kulissen der erfolgreichen Wachstumsstrategie blicken. Im Anschluss ging es um Erkenntnisse, Zukunftsvorstellungen, aber auch um Wünsche an die Teilnehmenden: So sieht Jan-Simon Grintsch (EY-Parthenon) künstliche Intelligenz als eine wichtige Komponente bei Due-Diligence-Prozessen, vor allem wenn es um Datenauswertung geht. Für Dirk Schmelzer (Scout24) seien in diesem Zusammenhang die Tech und die Financial Due Diligence von besonders hoher Bedeutung, je nach Unternehmen würde er auch die HR Due Diligence vor einer Akquisition unter die Lupe nehmen. In diesem Zusammenhang richtete der Anwalt Martin Sundermann (Osborne Clarke) einen dringenden Appell ans Publikum: Auch wenn er und seine Kolleginnen und Kollegen nicht an der Strategieentwicklung beteiligt seien, würde die Kenntnis darüber und auch die Einsicht in die Due-Diligence-Reports, die Vertragserstellung deutlich einfacher machen und den involvierten Anwälten auch die Möglichkeit geben, Verträge in Bezug auf die Unternehmensstrategie aus rechtlicher Sicht zu beleuchten. Das geschehe noch viel zu selten, würde aber M&A-Prozesse seiner Meinung nach beschleunigen und deren Erfolgswahrscheinlichkeiten steigern.

Warum es nicht nur einen, sondern zwei Verhandlungsführer geben sollte und wie man Verhandlungen mit manchmal nur kleinen psychologischen Kniffen erfolgreich führen kann, ganz nach dem Vorbild der Experten für Geiselnahmeverhandlungen beim FBI, erklärte in einem kurzweiligen und auch erhellenden Vortrag Dr. Hermann Rock. Der Rechtsanwalt befasst sich seit vielen Jahren Strategien und Taktiken für Verhandlungsführung und war auch regelmäßiger Autor für die M&A Review.

M&A Marion Vogel

Im letzten Panel vor dem Galadinner ging es um Transformation in Familienunternehmen und die Rolle von M&A dabei. So ist es beispielsweise für Giesecke+Devrient nahezu immanent wichtig, das Geschäft über Zukäufe zu digitalisieren. Bei dem Hersteller unter anderem von Banknoten und Ausweisen liegt der Fokus auf Hardware, doch die Digitalisierung der Gesellschaft bringt signifikante Änderungen auch in der Sicherheitstechnik und -technologie mit sich, was Transformationen unentbehrlich macht. Einen wichtigen Punkt nannten auch die Teilnehmer dieses Panels: Für erfolgreiche Prozesse müssen die Mitarbeiter mitgenommen werden, sie brauchen den sprichwörtlichen Nordstern, der sie leitet und ihnen auch Ziele und Visionen vermittelt. Und sie brauchen Verständnis seitens des Managements, sollte es zu Interessenkonflikten oder Missverständnissen kommen. Das gelte für die Transformation wie für M&A gleichermaßen.

Zwischen den einzelnen Programmpunkten gab es viel Zeit zum Netzwerken und Genießen, die von allen Teilnehmenden auch rege genutzt wurde. Den zweiten Tag schloss Jan Pörschmann dann auch mit einem positiven Fazit und der Überzeugung, dass jeder von diesem Tag Gutes mitgenommen hat und dass allen klar ist: Es gibt viele Möglichkeiten, die Welt besser zu machen, man muss es nur wollen.

Redaktion, M&A REVIEW

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