23.04.2020 | Conrad Bücheleres

Erfolgsfaktoren für transnationale Übernahmen nach Covid-19

Aktuelles Stichwort

Fallende Bewertungen börsennotierter & privater Unternehmen weltweit kreieren günstige Gelegenheiten für asiatische Käufer, einschließlich VCs & PEs, die Non-Core-Geschäftsbereiche von Industrieunternehmen oder Wachstumsgeschäfte anderer Beteiligungsgesellschaften günstig zu übernehmen. Der zusätzliche Cashflow ermöglicht es Verkäufern, ihren Fokus auf strategische Kernbereiche auszubauen, was in Zeiten wie diesen von hoher Bedeutung ist. Währenddessen verstärken vor allem Industrieländer verständlicherweise Mechanismen, die verhindern sollen, dass innovative lokale Unternehmen, die Arbeits- und Steuereinnahmen sichern, ausverkauft werden. Darum herrscht ein erhöhter Abstimmungsbedarf zwischen potenziellen internationalen Käufern und lokalen Interessen. Um eine längerfristige Win-Win-Situation für alle Beteiligten zu gewährleisten, sind zeitintensive Abstimmungsprozesse und gekonntes Manövrieren unbedingt notwendig, auch wenn beides aufwendig ist. Während internationale Übernahmen immer ein politisch aufgeladenes Thema sein werden, bleiben Synergiepotenziale für viele dieser Konstellationen hoch. Diese beinhalten insbesondere Modelle, in denen potenzielle Käufer hohe Konnektivität in großen Wachstumsmärkten haben oder die Alleinstellungsmerkmale des Zielunternehmens gut mit den eigenen oder anderer Portfoliounternehmen zusammengefügt werden können. Gehobene Synergien treiben weiteres Unternehmenswachstum, Sicherung von Arbeitsplätzen und Steuereinnahmen. Das Wohlwollen der lokalen Gesellschaften zu pflegen, in denen man aktiv wird, sichert auch eine fortwährende Deal-Pipeline jenseits krisenbedingter oder kurzfristiger Optionen.

Conrad Bücheleres
Autor
Conrad Bücheleres

Conrad Bücheleres ist Principal bei EAC International Consulting, wo er Kunden im Bereich Strategie / M&A und Operational Excellence berät und zahlreiche Markt- und Standortstudien für global agierende Unternehmen und chinesische Staatsbetriebe in den Bereichen Chemie, Life Science und Energie erstellt hat. Er war 14 Jahre vor Ort in Asien tätig und ist seit 2019 im EAC Headquarter in München im Management.

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