09.10.2025 | Robin Lawless

Risk Buyout Funds – Neue Ansätze in der Transaktionsversicherung

Der Markt für Transaktionsversicherungen befindet sich in einer Phase deutlicher Weiterentwicklung.

Aktuelles Stichwort

Der Markt für Transaktionsversicherungen befindet sich in einer Phase deutlicher Weiterentwicklung. Neben Anbietern klassischer Warranty-&-Indemnity-Policen treten zunehmend Anbieter in Erscheinung, die mit hoch spezialisierten Teams und flexiblem Kapital gezielt Risiken übernehmen und strukturieren, um Bilanzen zu optimieren. Das sich als „Risk Buyout Funds“ etablierende Modell überträgt Prinzipien des Private-Equity-Geschäfts auf das Versicherungsumfeld: Risiken werden in Portfolien gebündelt, bewertet und teils aktiv gemanagt, anstatt sie lediglich zu decken. Durch diesen Ansatz soll Versicherungskapital einen gesteigerten Mehrwert beim Versicherungsnehmer entfalten und Versicherern im Vergleich zum klassischen W&I-Portfolio ein weniger volatiles und performanceträchtigeres Portfolio ermöglichen. 

Zentrale Treiber dieser Entwicklung sind die wachsende Komplexität von M&A-Transaktionen und längere Haltezeiten bei Private-Equity-Investitionen, wodurch der Blick stärker auf Bilanzstrukturen der Portfoliounternehmen gerichtet wird. Neben der etablierten Warranty-&-Indemnity-Versicherung gewinnen somit individuelle Deckungen für Steuern, geistiges Eigentum oder Rechtsstreitigkeiten an Bedeutung. 

Risk-Buyout-Konzepte kombinieren Kapitalbereitschaft mit versicherungstechnischer Expertise, um maßgeschneiderte Lösungen für unterschiedliche Risikoprofile bereitzustellen. Für den Markt bedeutet dies eine wachsende Bandbreite zwischen standardisierten Produkten und hochspezifischen Policen. Ob sich diese Ansätze langfristig etablieren, hängt wesentlich von der Stabilität der Schadenentwicklung und der Verfügbarkeit von Versicherungskapazitäten ab. 

Autor
Robin Lawless

Robin Lawless, LL.M., Managing  Director, WECOYA TRANSACTIONAL RISK SOLUTIONS GmbH 

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