Transformation ist kein Schlagwort – es ist gelebte Praxis
Ein Gespräch mit Henrietta Six, Vorständin der Stadtsparkasse Düsseldorf
Die diesjährige Shift & Change in Düsseldorf war ein Tag, an dem Perspektiven geteilt, Impulse gesetzt und Partnerschaften neu gedacht wurden. Gastgeberin war Henrietta Six, Vorständin der Stadtsparkasse Düsseldorf,
die mit dem Traditionshaus in diesem Jahr auf 200 Jahre Geschichte zurückblickt – und gleichzeitig mit Weitblick die Zukunft des Mittelstands mitgestaltet.
Im Gespräch mit LEBENSWERK spricht Henrietta Six über den Wandel im Bankensektor, die wachsende Be-deutung partnerschaftlicher Beratung und die Rolle der Sparkasse bei der Unternehmensnachfolge. Sie schildert, warum Transformation kein abstrakter Begriff, sondern tägliche Arbeit ist – und warum echte Veränderung immer mit Menschen beginnt.
LEBENSWERK: Frau Six, die Stadtsparkasse Düsseldorf feiert 200-jähriges Bestehen. Welche Rolle spielt sie heute – gerade in Zeiten multipler Krisen und Umbrüche – für den Mittelstand?
Henrietta Six: Die Stadtsparkasse spielt definitiv eine bedeutende Rolle. Unser 200-jähriges Jubiläum zeigt:
Wir sind seit zwei Jahrhunderten eine verlässliche Säule für den Mittelstand – in guten wie in schwierigen Zeiten. Gerade Her-ausforderungen begreifen wir nicht als Hindernis, sondern als Anstoß zur Weiterentwicklung. Schwierige Zeiten sind eine Chance zu lernen und besser zu werden – und genau diesen Weg gehen wir gemeinsam mit unseren mittelständischen Kunden.
Ina Fassbender
LEBENSWERK: Und wie sehen Sie Ihre Rolle dabei konkret?
Henrietta Six: Wir verstehen uns nicht nur als klassische Bank, sondern als beratende Bank und als Partner an der Seite der Unternehmen. Unser Anspruch ist es, Wirtschaft und Unternehmertum zu stärken – durch Begleitung, nicht nur durch Finanzierung. Transformation ist für uns kein leeres Schlagwort, sondern gelebte Praxis. Und wir sind überzeugt: Genau dadurch können wir Geschäftsmodelle und Zukunftsfähigkeit des Mittelstands wirksam unterstützen.
LEBENSWERK: Wie begleiten Sie Unternehmerfamilien konkret bei der Nachfolge?
Henrietta Six: Der finanzielle Aspekt kommt bei uns erst an dritter oder vierter Stelle. Entscheidend ist der strukturelle Anfang. Viele Unternehmer unterschätzen, wie früh Nachfolge geplant werden muss. Es ist ein Prozess, der emotional beim Unternehmer selbst beginnt – bei der Entscheidung, das Unternehmen weiterzugeben.
Wir begleiten diesen Weg eng – mit Beratung, mit Expertise und mit einem starken Netzwerk. Dazu gehören auch Partnergesellschaften, die unsere Kunden in den Bereichen Bewertung, Steuerrecht oder interne Kommunikation unterstützen. Denn das wichtigste Kapital eines Unternehmens sind seine Mitarbeitenden. Und damit eine Nachfolge zukunftsfähig gelingt, braucht es eine klare, frühzeitige und wertschätzende Kommunikation.
LEBENSWERK: Heute fand bei Ihnen im Haus die Veranstaltung „Shift & Change“ statt. Was bedeutet ein solcher Tag für Ihre Arbeit?
Henrietta Six: Solche Formate sind ungemein wertvoll – für uns und für die Teilnehmenden. Sie bringen neue Impulse und regen zum Nachdenken an. Es ist keine Einbahnstraße: Auch wir nehmen viel mit. Solche Tage lassen sich nicht in Euro messen – aber ihr Wert ist hoch. Deshalb unterstützen wir solche Formate nicht nur, wir organisieren selbst regelmäßig welche. Weil wir darin unsere Aufgabe sehen: Partner zu sein, Interessen zu verbinden und Know-how weiterzugeben.
LEBENSWERK: Ein schöner Abschluss. Sie haben betont, wie viel auch Sie selbst aus solchen Formaten mitnehmen.
Henrietta Six: Absolut. Wir lernen voneinander. Was wir bei uns ausprobieren, teilen wir – und wir lernen ebenso von den Unternehmen. Genau das ist für uns echte Partnerschaft.