Waterland und Netgo: Akteure im Buy-and-Build-Markt
Globale Unsicherheiten und deren Auswirkungen in Form eines schwieriger planbaren und risikoreicheren M&A-Geschäftsumfelds wirken sich ebenso auf eine volatilere Marktstabilität und Unternehmensbewertungen aus.
Globale Unsicherheiten und deren Auswirkungen in Form eines schwieriger planbaren und risikoreicheren M&A-Geschäftsumfelds wirken sich ebenso auf eine volatilere Marktstabilität und Unternehmensbewertungen aus. Trotz dieser Erschwernisse hat die Netgo Group GmbH in weniger als einem Monat eine Reihe von Akquisitionen abgeschlossen. Die Netgo Group ist eine deutsche IT-Dienstleistungsgruppe, welche unter anderem ein breites Produktportfolio in den Bereichen Hard- und Softwarehandel, IT-Security und Cloud Computing anbietet. Unterstützt durch ihren Mehrheitsgesellschafter Waterland Private Equity navigiert Netgo erfolgreich durch den stark fragmentierten IT-Dienstleistungsmarkt. Durch die jüngsten Übernahmen der Nitsche GmbH, der Glöckler & Lauer GmbH & Co. Systemhaus KG und der CONTENiT GmbH erweitert die Netgo Group ihr Portfolio und ihre Marktpräsenz. Diese Akquisitionen sind ein weiterer Schritt in einer Reihe von zahlreichen Zukäufen, die der konsequenten Buy-and-Build-Strategie von Waterland und der Netgo Group folgen.
Das Marktumfeld zeichnet sich insbesondere durch eine sehr hohe Dynamik, neue und zum Teil kurzlebige Markttrends sowie durch eine hohe Anzahl an Mitbewerbern aus. Da der IT-Dienstleistungsmarkt sehr diversifiziert ist, verfolgen viele Anbieter im Kampf um Marktanteile eine One-Stop-Shop-Strategie. Hierbei geht es um die Bereitstellung einer umfassenden Palette an Dienstleistungen durch einen einzelnen Anbieter, der damit möglichst alle Kundenwünsche abdeckt. Der IT-Dienstleistungssektor erlebt eine verstärkte Konsolidierung, angetrieben durch die zunehmende Digitalisierung von Geschäftsprozessen und die Notwendigkeit für Unternehmen, ihre IT-Infrastruktur zu modernisieren und zu optimieren. Dieser Trend hat zu einer verstärkten M&A-Aktivität geführt, insbesondere bei Unternehmen, die nach Möglichkeiten zur Expansion und Diversifizierung ihres Service-Portfolios suchen.
Im Jahr 2019 erwarb Waterland Private Equity eine Mehrheitsbeteiligung an der Netgo Group. Die Gründer von Netgo blieben dem Unternehmen nach der Transaktion als Gesellschafter und Geschäftsführer erhalten, um die Wachstumsstrategie zu begleiten. Während dieses Prozesses übernahm EY die Beratungsleistung für den Financial-Due-Diligence-Prozess. Die Financial Advisory wurde von der Investmentbank GCA Savvian übernommen, welche im Jahr 2021 von Houlihan Lokey akquiriert wurde. Idinvest Partners beteiligte sich an der Finanzierung mit ihrem Private Debt Fund V.
Inmitten einer fragmentierten IT-Landschaft hat Waterland die Wachstumsstrategie von Netgo durch die Akquisition von elf IT-Dienstleistern in den letzten vier Jahren unterstützt. Diese Wachstumsstrategie von Netgo konzentriert sich dabei auf eine geografische Erweiterung sowie auf die allgemeine Erweiterung des Service-Portfolios. Die jüngsten Übernahmen der Nitsche Gruppe, Glöckler & Lauer und der CONTENiT GmbH, haben sowohl das Portfolio in den Bereichen DATEV-Hosting und Microsoft-Cloud-Service als auch im Enterprise-Content-Management- (ECM) und Dokumentenmanagement-Systemen (DMS) vielversprechend ausgebaut. Die Nachfrage zu diesen Dienstleitungen kommt vermehrt von mittelständischen Unternehmen, aber auch von Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und Steuerberatern. Neben diesen Zukäufen hat Netgo auch das Potenzial im IT- und Kommunikationsmarkt der Start-ups erkannt, denn auch hier sind IT-Tools und Automatisierungslösungen besonders gefragt. Die Add-on-Akquisitionen der commehr GmbH und der workbees GmbH durch Netgo verdeutlichen diese Entwicklung. Resultierend konnte die Netgo Group ihre Marktpräsenz drastisch erhöhen und nach eigenen Angaben überdurchschnittlich wachsen. Diese Entwicklungen spiegeln einen klaren Trend wider: Die Add-on-Aktivität im gesamten deutschen M&A-Markt, basierend auf einer Buy-and-Build-Strategie, nimmt signifikant zu.
Mit der fortsetzenden Unterstützung von Waterland ist die Netgo Group stark positioniert, um von den aktuellen Markttrends zu profitieren und ihre Position im IT-Dienstleistungssektor weiter auszubauen. Die erfolgreiche Umsetzung der Buy-and-Build-Strategie zeigt, dass sie bereit und in der Lage ist, den weiterhin stark fragmentierten IT-Dienstleistungssektor weiter zu konsolidieren und von dem anhaltenden Trend der Digitalisierung zu profitieren. Die bereits getätigten Akquisitionen und die dadurch gestiegene Marktpräsenz von Netgo zeigen, dass auch im aktuellen makroökonomischen Umfeld eine Buy-and-Build-Strategie von Vorteil ist.
Autoren: Noah Schneider & Kevin Erhardt