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Die M&amp;A REVIEW wurde 1990 von Prof. Dr. Günter Müller-Stewens ins Leben gerufen und von 1992 bis 2016 vom Institut für Betriebswirtschaft (IfB) an der Universität St. Gallen betreut. Heute sind Prof. Dr. Florian Bauer und Prof. Dr. Christoph Schalast die Herausgeber. Das Magazin liefert monatlich Fachbeiträge zu Unternehmensübernahmen und Fusionen im deutschsprachigen Raum und international. Sie bietet einen Überblick über aktuelle M&amp;A-Trends, erfolgte Transaktionen und beteiligte Interessengruppen wie Käufer, Verkäufer, Berater und Intermediäre. Die Themen umfassen praxisrelevante Fragestellungen entlang des gesamten M&amp;A-Prozesses, Analysen von Verflechtungsstrukturen einzelner Konzerne und Branchen, statistische Auswertungen, Länderanalysen sowie juristische und steuerrechtliche Beiträge.

Die M&amp;A REVIEW richtet sich vornehmlich an M&amp;A-Professionals im deutschsprachigen Raum. Dazu gehören zunächst Führungskräfte in Strategie- und M&amp;A-Abteilungen von Unternehmen sowie deren Unternehmensleitungs- und Kontrollebene. Daneben zählen Unternehmensberater, Vertreter von Investmentbanken und Corporate Finance-Boutiquen sowie Partner und Mitarbeiter von Wirtschaftsprüfungs-/Steuerberatungs- sowie Rechtsanwaltssozietäten, die im Bereich der Unternehmensübernahmen und Fusionen tätig sind, zum Leserkreis. Auch Finanzinvestoren beziehen regelmäßig die M&amp;A REVIEW. Aufgrund der wissenschaftlichen Fundierung und des universitären Hintergrunds ist die Fachzeitschrift auch in vielen Universitäten und Forschungseinrichtungen verfügbar.

<ul><li>Mit über 30 Jahren führende Fachzeitschrift rund um M&amp;A seit 1990 (deutschsprachig)</li><li>Seit 1.1.2015 offizielles Publikationsorgan des Bundesverbands Mergers &amp; Acquisitions e.V.</li><li>10 Ausgaben im Jahr mit Doppelausgaben im Januar/Februar und Juli/August</li><li>Print-Auflage bei ca. 1.000 Exemplaren pro Ausgabe</li><li>kostenloser M&amp;A REVIEW Online-Zugriff auf Archiv (nur für Abonnenten – hauptsächlich deutschsprachig)</li><li>Seit Juni 2020 Zusammenarbeit mit dem französischen Fachmagazin Fusions &amp; Acquisitions, seit 2023 gemeinsamer Auftritt mit englisch-sprachigen Fachmagazin Combuyn</li></ul>

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Leo Berthier

leo.berthier@manda.co

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Elisabeth Macher berät als Counsel für Osborne Clarke Mandanten im gewerblichen Rechtsschutz, insbesondere zum unlauteren Wettbewerb, und in regulatorischen Fragen. Zusätzlich ist sie sektorenübergreifend in Kartellschadensersatzfällen tätig. Ihr Schwerpunkt im Bereich des unlauteren Wettbewerbs und der regulatorischen Beratung liegt im Automobilsektor. Sie berät Unternehmen und Verbände aus der Automobilwirtschaft (Zuliefererindustrie, Teilehandel, Herausgeber technischer Informationen) und vertritt Mandanten in diesen Bereichen sowohl gerichtlich als auch außergerichtlich. Zusätzlich erwarb sie wertvolle in-House-Erfahrung im Zuge eines Secondments in der Rechtsabteilung eines der größten Automobilzulieferer der Welt. Für ihre Arbeit im Bereich des Kartellschadensersatzes profitiert sie von langjähriger Spezialisierung auf diesem Gebiet bei einer U.S.-amerikanischen Kanzlei, für die sie vor ihrem Wechsel zu Osborne Clarke tätig war. Elisabeth studierte Jura in Göttingen und erwarb den Titel Master of Laws (LL.M.) an der University of Birmingham (UK). Ihr Referendariat leistete sie in Berlin sowie bei Europol in Den Haag ab. Seit 2012 ist sie in Köln als Rechtsanwältin zugelassen.

Elisabeth Macher

Efthimios Detsikas berät als Counsel für Osborne Clarke nationale und internationale Unternehmen in allen gesellschaftsrechtlichen Fragen, insbesondere im Bereich Mergers &amp; Acquisitions, bei Umstrukturierungen und Unternehmensfinanzierungen. Im Bereich Mergers &amp; Acquisitions berät er im Rahmen sämtlicher Aspekte des Transaktionszyklus auf Käufer- sowie auf Verkäuferseite. Seine gesellschaftsrechtliche Praxis schließt die Beratung von Geschäftsführer:innen und sonstigen Gesellschaftsorganen sowie von Gesellschafter:innen und die Unterstützung bei Post-Merger- und Gesellschafterstreitigkeiten ein. Besondere Branchenkenntnisse besitzt er in den Bereichen Tech, Media and Comms sowie Energy and Utilities. Im Rahmen von In-House-Secondments hat er zudem zeitweise in Rechtsabteilungen von DAX-Unternehmen und börsennotierten Unternehmen in Deutschland und Großbritannien gearbeitet. Nach Abschluss seines Studiums und Referendariats in Köln und Bonn verstärkt Efthimios seit Februar 2012 das Team von Osborne Clarke in Köln.

Efthimios Detsikas

Tobias Heining ist Director Business, Clients &amp; Strategy bei Osborne Clarke in Deutschland sowie Gründungs- und Vorstandsmitglied der European Legal Technology Association (ELTA). Er verfügt über zwei Jahrzehnte Erfahrung im Rechtsmarkt als externer Berater sowie als Manager auf leitenden Positionen in verschiedenen Wirtschaftskanzleien, unter anderem als Director Business Development &amp; Communications bei CMS, und beschäftigt sich intensiv mit der digitalen Transformation des Rechtsmarkts und der Produktifizierung von Anwaltsleistungen sowie den damit verbundenen Auswirkungen auf Strategien und Geschäftsmodelle. Tobias Heining hat Geschichte, Politik und Kommunikationswissenschaften an der Freien Universität Berlin studiert sowie berufsbegleitend Betriebswirtschaft.

Tobias Heining

Daten sind ein wesentlicher Teil der digitalen Transformation und gelten als einer der wichtigsten Rohstoffe des 21. Jahrhunderts. Das Potenzial der Datenökonomie ist enorm. Im Jahr 2019 lag das Volumen der Datenwirtschaft in der Europäischen Union und Großbritannien bei über 400 Mrd. EUR. Bis zum Jahr 2025 könnte es in der Europäischen Union auf über 820 Mrd. EUR ansteigen.Auch in der Wirtschaftspolitik ist dieses Thema längst angekommen, nicht erst seit Altkanzlerin Merkel die deutschen Unternehmen im Jahr 2016 dazu aufrief, sich bei der Modernisierung ihrer digitalen Technologien mehr anzustrengen, und andeutete, dass es nicht ausreichend sei, gute Autos herzustellen, um Hauptteil der Wertschöpfung zu bleiben, wenn man nicht auch in ausreichender Weise Zugang zum Kunden hat.Eine effektive Datennutzung kann in mehrfacher Weise vorteilhaft für Unternehmen sein. Eine datenbasierte Entscheidungsfindung kann etwa eine um 5% bis 6% höhere Produktion und Produktivität zur Folge haben, wie wissenschaftliche Studien belegen. Auch mit anderen Performance-Parametern wie Anlagenauslastung, Eigenkapitalrendite und Börsenwert scheint es eine positive Korrelation mit datenbasierter Entscheidungsfindung zu geben. Ein Blick auf die nach Börsenkapitalisierung erfolgreichsten Unternehmen der Welt scheint dies zu bestätigen: Unter den zehn wertvollsten Unternehmen haben sieben ein datengetriebenes Geschäftsmodell (Apple, Microsoft, Amazon, Alphabet, Meta, Tencent, Alibaba). Berücksichtigt man zusätzlich noch Tesla, sind es sogar acht der zehn wertvollsten Unternehmen.Aber nicht nur für Technologieunternehmen mit überwiegend oder ausschließlich datenbasierten, sondern auch für Unternehmen mit „klassischen“ Geschäftsmodellen kann eine effektive Datennutzung vorteilhaft sein, etwa zur Verbesserung von Herstellungsprozessen beitragen, die Erschließung neuer Kundensegmente ermöglichen, die Produktpalette um neue innovative Dienstleistungen und Produkte erweitern oder die Erlöse erhöhen. Ein Großteil der Bemühungen von Unternehmen zur digitalen Transformation zielt nicht auf grundlegende Änderungen im Geschäftsbetrieb ab, sondern auf Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen.Auch Traditionsunternehmen mit „klassischen“ Geschäftsmodellen müssen diese also nicht vollständig umstellen, um von der digitalen Transformation zu profitieren. „Datengetrieben“ ist ein Geschäftsmodell, Produkt oder eine Dienstleistung dabei nicht nur dann, wenn es ausschließlich auf Daten basiert. Auch bestehende Produkte und Dienstleistungen können durch Datennutzung aufgewertet werden. Die Entwicklungen zeigen aber recht deutlich, dass sich Unternehmen mit der Frage, wann sie welche datengetriebenen Geschäftsmodelle brauchen, durchaus beschäftigen müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.Die European Company Lawyers Association (ECLA) hat in Kooperation mit der internationalen Wirtschaftskanzlei Osborne Clarke europaweit über 400 General Counsel zu Status quo und Perspektiven im Umgang mit den Herausforderungen datenbasierter Geschäftsmodelle befragt. Die Studie „Data-Driven Business Models – the role of legal teams in delivering success“* liefert wertvolle Analysen und Benchmarks zu verschiedenen Wirtschaftssektoren und umfasst Expertenbeiträge zu relevanten rechtlichen Fragestellungen rund um den Themenkomplex datenbasierte Geschäftsmodelle. Siehe Abbildung 1.Deutlich zeigt sich: Die Wichtigkeit datenbasierter Geschäftsmodelle ist europaweit in den Unternehmen und ihren Rechtsabteilungen längst angekommen. 90% der befragten Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH-Region) bieten entweder bereits datenbasierte Produkte beziehungsweise Dienste an (60%) oder befinden sich mehr oder weniger weit in der Planungsphase zur Implementierung solcher Lösungen (30%). Umgekehrt geben 10% der DACH-Unternehmen an, datenbasierte Produkte oder Dienste weder derzeit anzubieten noch zu planen, solche zukünftig einzuführen.
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Damit bewegen sich die Unternehmen der DACH-Region nahe am europäischen Durchschnitt, der mit 62% im Angebotsbereich leicht höher, dafür aber in der Planungsphase mit knapp 27% etwas niedriger liegt, während 13% der europäischen Unternehmen angeben, datenbasierte Produkte weder anzubieten noch deren Einführung zu planen. Allein Unternehmen in Frankreich (mit knapp 66%) und insbesondere in Großbritannien (mit 77%) bieten im europäischen Vergleich bereits heute bedeutend häufiger datenbasierte Produkte oder Dienste an. Siehe Abbildung 2.
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Die Umfrageergebnisse lassen den vorsichtigen Schluss zu, dass die Unternehmen in der DACH-Region im europäischen Vergleich perspektivisch aufholen. Dies schiene auch geboten. Nach einer Studie aus dem Jahr 2019 wies die Mehrheit von 84% der deutschen Unternehmen noch keinen hohen Digitalisierungsgrad auf und wurde noch als „analog/nicht-digital“ beziehungsweise als „digitale Einsteiger“ eingestuft. Zugleich hatte eine Mehrheit der Unternehmen in Deutschland aber bereits einen strategischen Schwerpunkt auf die digitale Transformation gesetzt.Während sich manche Geschäftsmodelle auf die Nutzung verfügbarer Daten konzentrieren, liegt bei anderen der Schwerpunkt auf der Versorgung Dritter mit Daten, Datenprodukten, Diensten oder Infrastrukturlösungen. Besonders hoch im Kurs stehen bei Unternehmen der DACH-Region mit 73% rein datenbasierte Dienstleistungen, gefolgt von sogenannten „Hybriden Leistungsbündeln“, Kombinationen aus bestehenden oder neuen Services und Produkten mit speziellen datenbasierten Optionen (67%).Eine große Mehrheit (78%) der Unternehmen, die datenbasierte Dienstleistungen anbieten, konzentrieren ihre Angebote dabei auf die Verbesserung von Aktivitäten oder Prozessen ihrer Kunden. In Großbritannien beispielsweise werden dagegen erheblich mehr hybride Angebote als Erweiterung bestehender Produkte oder Dienstleistungen vermarktet als in der DACH-Region. In Frankreich konzentrieren sich Unternehmen im europäischen Vergleich sehr stark auf Angebote im Bereich der Datensammlung, -analyse und -aufbereitung sowie des Datenverkaufs (76%).Bei der Datengenerierung stehen DACH-Unternehmen im europäischen Vergleich zurück. Die Datengenerierung umfasst die Erfassung und Zurverfügungstellung von Datensätzen und -strömen aus eigenen Quellen. Unternehmen im deutschsprachigen Bereich liegen mit 44% nicht nur 6 Prozentpunkte unter dem europäischen Durchschnitt, sondern auch fast 30 Prozentpunkte hinter den Umfragewerten aus Großbritannien und Belgien.Sofern sie Daten selbst generieren, greifen 54% der Unternehmen in der DACH-Region außerdem weitaus weniger als ihre Vergleichsgruppe in anderen Ländern auf bereits existierende Datenquellen zurück, die ursprünglich nicht zur Verwendung in datengetriebenen Geschäftsmodellen gedacht waren. In Italien beispielsweise liegt die Quote hier bei 78%. Stattdessen werden im deutschsprachigen Bereich in der Mehrheit speziell zweckgebundene neu generierte Daten verwendet. Der Vergleich mit den anderen europäischen Ländern lässt vermuten, dass im deutschsprachigen Bereich viel Potenzial ungenutzt bleibt, indem bestehende Datenquellen nicht verwendet werden.Die große Masse der externen Datensätze kommt bei DACH-Unternehmen von Kunden. 87% geben an, diese als Datenquelle zu nutzen. Die DACH-Region ist damit Vorreiter in Europa. Andere externe Datenquellen, wie beispielsweise frei verfügbare öffentliche Datensätze, werden im deutschsprachigen Bereich weitaus weniger genutzt. Insbesondere Frankreich tut sich hier im europäischen Vergleich hervor. Dort greifen laut Studie mit 59% doppelt so viele Unternehmen auf solche öffentlichen Datensätze zurück.In diesem Zusammenhang wird es interessant sein zu sehen, ob die von der Bundesregierung im Juli 2021 vorgestellte Open-Data-Strategie Früchte tragen wird und künftig mehr Unternehmen im deutschsprachigen Raum öffentliche Datensätze nutzen werden. Mit der Open-Data-Strategie verfolgt die Bundesregierung nämlich das Ziel, den enormen Datenschatz der öffentlichen Hand entgeltfrei zur freien Nutzung zu stellen.Wahrscheinlich als Konsequenz aus der auch stärkeren Ausrichtung auf die Nutzung von Daten, die andere Unternehmen aufgrund vertraglicher Verpflichtungen oder rechtlicher Anforderungen liefern müssen, zeigt sich in Frankreich (39%) und Großbritannien (27%) eine vergleichsweise erhöhte Tendenz zu Streitigkeiten um den Zugang zu externen Datensätzen. In der DACH-Region gaben beispielsweise nur 10% der Unternehmen an, sie seien bereits in solche Streitigkeiten involviert gewesen. In diesem Zusammenhang spielt es sicher auch eine Rolle, dass die Open-Data-Strategie bisher keinen Rechtsanspruch auf Informationserteilung vorsieht.Ebenfalls in Frankreich werden mit 35% deutlich mehr datenbasierte Geschäftsmodelle in Kooperation mit Universitäten und anderen öffentlichen Einrichtungen entwickelt als im Rest Europas. In DACH-Unternehmen verlässt man sich überwiegend auf komplette Eigenentwicklungen in voll integrierten Einheiten (63%) oder in eigenständigen Konzerngesellschaften (30%). Soweit im deutschsprachigen Bereich mit externen Kooperationspartnern in der Entwicklung zusammengearbeitet wird, handelt es sich dabei – stärker als im gesamteuropäischen Vergleich – um kommerzielle Partner (48%) und weniger um Universitäten oder öffentliche Einrichtungen. Beim Vertrieb datenbasierter Produkte und Dienste ist man sich allerdings europaweit einig: Hier wird eindeutig der Vertrieb über vollintegrierte interne Einheiten favorisiert.
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Erwartungsgemäß sehen Unternehmensjuristen in ganz Europa rechtliche und regulatorische Hindernisse als größte Herausforderungen für die Umsetzung datenbasierter Geschäftsmodelle. In der DACH-Region empfinden 67% den rechtlich-regulatorischen Rahmen als zu komplex. 53% sagen sogar, der Rahmen würde die Umsetzung datenbasierter Geschäftsmodelle behindern. Angesichts einer Vielzahl von verschiedenen Rechtsakten, die datenbasierte Geschäftsmodelle betreffen können, ist diese Haltung nicht verwunderlich. Teils existiert sektorspezifische Gesetzgebung, die von allgemeinen Regeln im Datenverkehr abweicht; auch bewegt man sich aus Sicht der Rechts- und Compliance-Abteilungen häufig in einem unter anderem datenschutz- und wettbewerbsrechtlich kritischen Bereich.Rechtsabteilungen rücken dabei zunehmend in die Rolle eines Mitgestalters von Wachstum und Wandel. Sie müssen die regulatorische Nachhaltigkeit von Datenstrategien hinterfragen, die Rechtmäßigkeit der Geschäftsmodelle gewährleisten und die Beschaffung der zentralen Ressource, der Daten, rechtlich absichern. Aktuell versucht der EU-Gesetzgeber zwar, mit verschiedenen Rechtsakten und Gesetzgebungsinitiativen wie dem Data Act, dem Data Governance Act, dem Digital Markets Act und dem Artificial Intelligence Act, das europäische Datenökosystem umzugestalten und zu öffnen, doch auch insoweit ergeben sich neue regulatorische Fragestellungen.So ist etwa auch im Rahmen des Data Act noch nicht geklärt, ob und inwieweit es für bestimmte Branchen sektorspezifische Regelungen geben sollte, die den Besonderheiten dieser Branchen Rechnung tragen. Die Europäische Kommission hat beispielsweise bereits eine Konsultation im Automobilbereich durchgeführt, um zu eruieren, welche sektorspezifischen Regelungen im Zusammenhang mit dem Zugang zu Daten gesetzgeberisch Beachtung finden sollten. Bei allen Bemühungen um eine Öffnung der europäischen Datenwirtschaft muss zudem immer den Bedenken der Dateninhaber Rechnung getragen werden, es könnten in irgendeiner Weise Schutzrechte betroffen sein. Am Beispiel des Data Act zeigt sich das etwa daran, dass der Entwurf bereits eine Klarstellung vorsieht, dass Datenbankrechte der Herausgabe von Daten nicht entgegengehalten werden sollen, während jedoch Geschäftsgeheimnisse des Dateninhabers berücksichtigt werden sollen.In der Beurteilung der Studienteilnehmer aus der DACH-Region stechen allerdings noch weitere Herausforderungen im europäischen Vergleich hervor. So spielen beispielsweise mangelnde Erfahrungen und Fähigkeiten im Hinblick auf datenbasierte Geschäftsmodelle eine deutlich größere Rolle als anderswo (42%). Ebenso werden der Mangel an internen Ressourcen zur Umsetzung des Geschäftsmodells (34%) und die schlechte Einbindung neuer Geschäftsmodelle in bestehende Unternehmensstrukturen und -prozesse als Herausforderung genannt (36%). Siehe Abbildung 3.In der Praxis scheinen diese Umfrageergebnisse damit zu korrelieren, dass die digitale Transformation seit Jahren einer der Haupttreiber der M&amp;A-Aktivitäten von Unternehmen ist. In vielen Fällen werden Transaktionen gerade auch deshalb angestoßen, um den Bedarf an Technologien der nächsten Generation zu decken oder digitale Fähigkeiten und Know-how einzukaufen. Eine entsprechende Ausrichtung der M&amp;A-Tätigkeiten ist ein wichtiger Teil der Transformationsstrategie vieler deutscher Unternehmen.In Großbritannien sieht man hingegen mehr Probleme mit der Nutzung interner Daten (44%) als im europäischen Durchschnitt, während in Italien Cybersecurity-Risiken mit 67% als sehr prominente Herausforderung fast doppelt so häufig benannt wurden wie im deutschsprachigen Bereich. Ebenso herrscht in italienischen Rechtsabteilungen mit 37% im Vergleich zur DACH-Region (19%) große Unsicherheit im Hinblick auf die Legitimität neuer datenbasierter Geschäftsmodelle. In Frankreich hingegen wird der Zugang zu externen Daten mit 48% als deutlich schwerer betrachtet als in den meisten anderen europäischen Ländern. Lediglich in Großbritannien wird das als ähnlich großes Problem angesehen (44%). Im deutschsprachigen Bereich gilt dieser Punkt mit 27% nicht als prominentes Hindernis, was sich auch in der vergleichsweise niedrigen Tendenz zu Streitigkeiten um den Zugang zu oder um Rechte an Daten widerspiegelt. In M&amp;A-Transaktionen sind solche Themen auch in der Tat häufig Teil der Legal Due Diligence, werden immer wieder auch kontrovers zwischen den Parteien diskutiert und können sich schlimmstenfalls auch als Deal-Breaker erweisen, etwa wenn sich ein datengetriebenes Geschäftsmodell im Rahmen der Due-Diligence-Prüfung als rechtlich risikobehaftet oder gar unzulässig herausstellt. Demgegenüber lassen sich etwa Risiken aufgrund von Mängeln in der Umsetzung der Vorgaben der DSGVO oder identifizierte Schwachstellen in der IT-Sicherheit häufig durch Freistellungsregelungen (für die Vergangenheit) oder durch entsprechende Covenants (für die Zukunft) abmildern.Interessanterweise wird mangelndes Funding in der DACH-Region nicht als relevantes Hindernis für die Implementierung datenbasierter Geschäftsmodelle betrachtet (2%). In Ländern wie Belgien (12%) oder Frankreich (17%) scheint dies ein größeres Problem darzustellen.In dem Maße, in dem Daten zu einem immer wertvolleren Asset für Unternehmen werden, wird eine durchdachte Datenstrategie immer wichtiger. Dazu gehört etwa auch die Kenntnis darüber, wie Daten generiert oder erworben werden, wie sie weiterverarbeitet werden (können) und in welche Produkte oder Dienste sie letztlich Eingang finden. Während sich solche Fragen spätestens seit Wirksamwerden der DSGVO jedem Unternehmen stellen sollten, ist ein vollständiger Überblick für viele Unternehmen immer noch ein Problem. Zu einer effizienten Datenstrategie gehört außerdem das Etablieren interner Prozesse, um bereits bei der Konzipierung datenbasierter Geschäftsmodelle oder dem Aushandeln von Verträgen mit Dritten, die gegebenenfalls eine relevante Datenquelle darstellen können, die damit zusammenhängenden Fragen angemessen zu berücksichtigen. Gerade bei der Vertragsgestaltung ist besonderes Augenmerk darauf zu legen, dem Unternehmen rechtssicher die Nutzung der benötigten Daten auch für die weitere Zukunft zu ermöglichen. Mit dem Aufkommen von ESG-Richtlinien muss die Datenstrategie zudem den Beschaffungsprozessen und weiteren Funktionen und Prozessen im Unternehmen angepasst werden.Europaweit haben lediglich etwa 19% der in der Studie Befragten angegeben, dass ihr Unternehmen keine Datenstrategie hat. Umgekehrt haben aber nur 36% der Befragten der Aussage zugestimmt, das ihr Unternehmen über eine Datenstrategie verfüge, während sich etwa 45% der Befragten neutral (ca. 37%) oder unsicher (9%) geäußert haben. Die Mehrheit sieht sich in dieser Hinsicht also noch nicht gut aufgestellt. In der DACH-Region ist der Vergleichswert sogar noch niedriger. Hier bescheinigen insgesamt nur 34% der Studienteilnehmer ihren Unternehmen eine solide datenstrategische Grundlage. Weitere 37% stufen sich hier eher als mittelmäßig aufgestellt ein. Unternehmen in Großbritannien und Belgien (beide 46%) und insbesondere Italien (61%) sehen sich da deutlich besser im oberen Drittel positioniert. Nur französische Befragte zeigen sich mit 17% noch skeptischer.Selbst dort, wo Datenstrategien existieren, mangelt es jedoch häufig an der Umsetzung. Die Beurteilung der rechtlichen Implementierung bestehender Datenstrategien fällt europaweit ernüchternd aus. Nur etwas mehr als 15% geben an, dass diese bereits (weitgehend) erfolgt sei, so auch in der DACH-Region, wo das Votum mit 18% nur leicht positiver ausfällt. Anders in Italien: Hier bestätigen 27% der Rechtsabteilungen eine erfolgte Implementierung bestehender Datenstrategien. Entsprechend sehen sich auch nur die Italiener im europäischen Vergleich mit 12% sehr gut gerüstet für die Herausforderungen datenbasierter Geschäftsmodelle.Die Studie können Sie unter folgendem Link herunterladen: https://www.osborneclarke.com/data-driven-business-models-role-legal-teams-delivering-success

Das Potenzial der Datenökonomie ist enorm. Die Autoren von Osborne Clarke beschreiben, wo Unternehmen der DACH-Region hinsichtlich datenbasierter Geschäftsmodelle im europäischen Vergleich positioniert sind.

Datenbasierte Geschäftsmodelle auf dem Vormarsch in der DACH-Region

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Datenbasierte Geschäftsmodelle auf dem Vormarsch – Unternehmen der DACH-Region im europäischen Vergleich