24.07.2025

Deutsche M&A-Stimmung stabilisiert sich – Lichtblick im Large-Cap-Segment

Sechste Erhebung des M&A Klima Monitors zeigt differenzierte Marktentwicklung

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Der Bundesverband Mergers & Acquisitions (BM&A) stellt heute die Ergebnisse des aktuellen M&A Klima Monitors für das zweite Quartal 2025 vor. Bereits zum sechsten Mal wurde die Studie in Zusammenarbeit mit der Universität Bristol durchgeführt. Sie basiert auf einer Befragung von 71 Unternehmen aus Beratung, Corporate M&A und mittelständischen Firmen. Sie gibt Aufschluss über Marktstimmung, Transaktionsaktivität, Motive für Zukäufe und Verkäufe sowie Hürden im Deal-Making.

„Die Stimmung am deutschen M&A-Markt hellt sich allmählich auf – allerdings mit deutlichen Unterschieden zwischen den Marktsegmenten. Positiv hervorzuheben ist, dass der Large-Cap-Bereich erstmals nicht mehr ausschließlich negativ wahrgenommen wird, während der Mid-Cap-Markt weiterhin eingetrübt bleibt und Micro- und Small-Cap-Segmente eine insgesamt robuste Entwicklung zeigen“, so Jan Pörschmann, Vorstandsvorsitzender des BM&A.

Positive Erwartungen, aber gespaltene Marktbewertung

Die wirtschaftliche Lage wird von den Befragten insgesamt besser eingeschätzt als noch im ersten Quartal. Während nur 17 % in Q1 eine positive Entwicklung der deutschen Wirtschaft erwarteten, sind es nun 31,8 %. Für Europa (34,9 % vs. 26,4 %) fällt die Einschätzung noch optimistischer aus. Global bestehen jedoch weiterhin wirtschaftliche Bedenken.

Im Hinblick auf den M&A-Markt erwarten viele Befragte steigende Unternehmensbewertungen – auch im Large-Cap-Segment, das nun nicht mehr ausschließlich pessimistisch gesehen wird. Der Mid-Cap-Sektor hingegen zeigt sich rückläufig. Micro- und Small-Cap bleiben stabil und entwickeln sich im Vergleich der Marktsegmente am robustesten.

Wachstum als Hauptmotiv für Zukäufe

Als wichtigste Treiber für Zukäufe werden Marktpositionierung, Zugang zu neuen Märkten sowie der Erwerb von Know-how und Technologie genannt. Dabei stehen Transaktionen im Kerngeschäft im Vordergrund, aber auch Diversifikation spielt eine Rolle.

„Die Umfrage zeigt deutlich, dass Zukäufe zunehmend strategisch motiviert sind. Unternehmen suchen nach Wachstum und Weiterentwicklung – nicht primär nach Einsparpotenzial,“ kommentiert Prof. Dr. Florian Bauer, Studienleiter und Professor an der Universität Bristol.

Verkäufe und Transaktionsabbrüche

Auf der Verkaufsseite dominieren Corporate Divestitures, Nachfolgeregelungen und angestrebtes Wachstum. Diese Motive spiegeln eine strategische Fokussierung auf das Kerngeschäft wider.

 Gleichzeitig wurden in etwa 50 % der Unternehmen Transaktionen abgebrochen – häufig wegen unterschiedlicher Kaufpreisvorstellungen, aber auch aufgrund von Due Diligence Findings oder einer Verschlechterung der Geschäftsentwicklung („Current Trading“) vor Abschluss.

Ausblick

Trotz bestehender Unsicherheiten deutet vieles auf ein belebteres drittes Quartal 2025 hin. Die wachsende Zahl strategischer Käufe und die positiveren Wirtschaftserwartungen könnten die Basis für neue Dynamik im M&A-Markt schaffen.

Die vollständige Auswertung finden Sie hier: https://s.manda.co/klimamonitor/ergebnisse-Q2-2025

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