Shift & Change 2025: Der Mittelstand als Gestalter des Wandels

Am 17. Juli 2025 versammelte sich in den Räumlichkeiten der Stadtsparkasse Düsseldorf eine hochkarätige Runde aus Unternehmern, Experten und Entscheidern zur Veranstaltung „Shift & Change 2025 – Mittelstand in Bewegung“. Initiiert vom Bundesverband Mergers & Acquisitions (BMA) in Kooperation mit der Stadtsparkasse Düsseldorf widmete sich das ganztägige Forum den strategischen Herausforderungen und Gestaltungsmöglichkeiten mittelständischer Unternehmen – mit besonderem Fokus auf Transformation, Unternehmensnachfolge und Finanzierung.

In ihren einleitenden Worten betonten Henrietta Six (Stadtsparkasse Düsseldorf), Johanna Antonie Tjaden-Schulte (NRW.Bank) und Vorstandsvorsitzender des BMA Jan Pörschmann die Notwendigkeit, Nachfolgeprozesse nicht als Schlusspunkt, sondern als Ausgangspunkt unternehmerischer Erneuerung zu begreifen. „Nachfolge ist kein Akt des Rückzugs, sondern eine Chance zur Neuausrichtung“, so Pörschmann. „Wer diesen Übergang strategisch begreift, verleiht seinem Unternehmen Zukunft.“

Den inhaltlichen Auftakt bildete die Keynote von Dr. Andrej Heinke (Bosch Corporate Research), der unter dem Leitmotiv „Resilienz im Wandel“ skizzierte, wie mittelständische Unternehmen in Zeiten multipler Krisen nicht nur robust, sondern zugleich vorausschauend agieren müssen – technologisch, strukturell und kulturell.

Im anschließenden Panel diskutierten Dr. Heinke, Norbert Prenzel (Stadtsparkasse Düsseldorf) und Jan Pörschmann über die zentralen Hebel einer zukunftsfähigen Mittelstandsfinanzierung. Pörschmann betonte dabei: „Es braucht eine neue Finanzkultur – eine, die unternehmerischen Mut belohnt und strategische Tiefe zulässt.“

Josef Brunner (NutriUnited) ergänzte diesen Diskurs um die Perspektive des Unternehmers und warb in seinem Impuls für eine Haltung des aktiven Gestaltens – selbst in Zeiten größter Unsicherheit.

Das zweite Panel, überschrieben mit „Next Gen, Nachfolge & Transformation“, widmete sich dem Generationenwechsel und den damit verbundenen Potenzialen für eine kulturelle Neuausrichtung. Florian Merkle (Osborne Clarke), Daniel Gaertner (Novastone), Patrick Peters (KKL Klimatechnik-Vertriebs GmbH & FM Service GmbH), Jan Wetter (Proventis Partners) sowie erneut Josef Brunner beleuchteten aus unterschiedlichen Blickwinkeln die Bedeutung von Verantwortung, Vertrauen und Dialogbereitschaft im Übergabeprozess.

Ein dritter Gesprächsblock nahm die Finanzierungsperspektive in den Blick. Unter der Moderation von Ralf-Georg Mittler (BMA) diskutierten Dr. Stefan Gros (MPREIS), Henning Eschweiler (Blue Cap AG), Claudia Köppe (NRW.Bank) und Klaus Haussmann (Grant Thornton) über hybride Finanzierungsmodelle, bankenunabhängige Alternativen sowie das sich wandelnde Verhältnis von Eigen- und Fremdkapital. Die Gesprächsteilnehmer waren sich einig: In einem von geopolitischen Spannungen und Regulierungsdruck geprägten Umfeld gewinnen strategische Finanzierungslösungen weiter an Bedeutung.

Für einen prägnanten Schlusspunkt sorgte der Verhandlungsexperte Dr. Hermann Rock. In seiner Keynote stellte er drei aus dem Umfeld des FBI adaptierte Strategien vor, die nicht nur theoretische Einsichten boten, sondern unmittelbar anwendbare Techniken für den Verhandlungserfolg aufzeigten.

„Der Mittelstand ist bereit, seine Rolle als Gestalter des Wandels aktiv auszufüllen“, resümierte Jan Pörschmann zum Abschluss der Veranstaltung. „Shift & Change hat gezeigt, wie viel Kraft in Dialog und Perspektivwechsel liegt – und dass unternehmerischer Wandel mit Haltung beginnt.“

Im Nachgang wurde Pörschmann gefragt, welche Impulse sich aus dem Forum für die Arbeit im BMA ableiten lassen. Er erklärte: „Wir müssen noch mehr Dialogflächen schaffen und den Austausch untereinander gezielt fördern – denn wir können so viel voneinander lernen. M&A ist ein hochgradig multidisziplinäres Thema: Die Großen können von den Kleinen lernen – ebenso wie verschiedene Disziplinen voneinander profitieren. Die Digitalisierung wird weitere Veränderungen anstoßen – auch bei M&A-Prozessen: wie sie funktionieren, wo sie sinnvoll eingesetzt werden können. Das ist etwas, das wir voneinander lernen müssen und können. Als Bundesverband ist es unsere Aufgabe, die richtigen Formate für diesen Dialog bereitzustellen.“