Die Multikrisen der vergangenen Monate haben die Kräfteverhältnisse in der Arbeitswelt verschoben. Auch mittelständische Unternehmen bekommen dies mit Megatrends wie Quiet Quitting und dem anhaltenden Fachkräftemangel immer mehr zu spüren. Die eigene Widerstandsfähigkeit zu stärken ist demnach für viele Unternehmen zum Dauerbrenner geworden – und Mitarbeitende sind der zentrale Schlüssel dazu.
Mitarbeitende als Schlüssel zu mehr Resilienz
Spätestens seit der Corona-Pandemie weiß so gut wie jeder um die Bedeutung von Resilienz. Im Eiltempo ist die Fähigkeit, auf Veränderungen schnell und zielgerichtet einzugehen und sich an diese anzupassen, zur neuen Superkraft von Unternehmen und ihren Führungskräften aufgestiegen. Wer in der Lage ist, flexibel auf ein sich wandelndes Umfeld zu reagieren, ist nicht nur erfolgreicher bei der Bewältigung von Krisen, sondern kann in diesen zudem leichter die Chance für weiteres Wachstum und Innovationen erkennen.
Wenig verwunderlich also, dass Resilienz zum neuen Dauerthema unter (mittelständischen) Unternehmen geworden ist. Was viele dabei aber oftmals zu vergessen scheinen: Resilienz aufzubauen gelingt nicht von heute auf morgen. Vielmehr geht es dabei um einen kontinuierlichen Prozess, der die Stärkung von Widerstandsfähigkeit im gesamten Unternehmen erfordert. Das bedeutet: Ein widerstandsfähiges Geschäftsmodell zu schaffen und seine zukünftige Strategie darauf neu auszurichten, ist in puncto Resilienz eine notwendige Grundvoraussetzung. Das alleine wird allerdings nicht genügen – wer nachhaltig resilient agieren will, für den führt kein Weg an seinen Mitarbeitenden vorbei. Denn sie sind das zentrale Asset eines jeden Unternehmens und ausschlaggebend, dass die strategischen und wirtschaftlichen Geschäftsziele überhaupt erst erreicht werden.
Mitarbeiterbindung: Was Angestellte wirklich antreibt
Unabhängig von kleinen oder großen Krisen ist es für Unternehmen einerseits entscheidend zu verstehen, was ihre Mitarbeitenden antreibt. Andererseits benötigt es ein Bewusstsein dafür, wie Unternehmen ein Umfeld schaffen können, das den individuellen Ansprüchen der Angestellten gerecht wird. Denn die Ansprüche von Mitarbeitenden sind längst nicht mehr gleich und mitunter auch eine Frage der Generation: Jüngere Ange-stellte haben andere Ansprüche als ihre älteren Kollegen. Flexibilität, Entscheidungsfreiheit und New Work spielen für sie eine ganz andere Rolle. Und gerade in allgemein verunsichernden Zeiten werden diese Tendenzen noch einmal befeuert. Bestes Beispiel dafür ist der aus den USA übergeschwappte Mega-Trend Quiet Quitting, also die stille, innerliche Distanzierung der Mitarbeitenden vom Unternehmen, der insbesondere zu Jahresbeginn für viel Aufruhr in deutschen HR-Abteilungen geführt hat.