21.11.2023 | Christian Janas

Erfolgreicher Unternehmensverkauf – und was dann?

Nach einem erfolgreichen Unternehmensverkauf stehen den Verkäufern nicht selten große Geldsummen zur Verfügung – und damit stellt sich auch die Aufgabe, dieses Geld sinnvoll zu verwenden. Um Vermögen zu erhalten und zu vermehren, ist eine gut durchdachte Kapitalanlage nötig.
Aber nicht jede Unternehmerin oder jeder Unternehmer hat die Zeit, das Wissen oder auch die Lust, sich mit Kapitalanlage zu beschäftigen. Für diese Aufgaben kann man eine Vermögensverwaltung beauftragen, die eine auf die persönlichen Ziele, den Anlagehorizont oder auch die eigene Risikoneigung zugeschnittene Kapitalanlagestrategie entwickelt und diese auch umsetzt. Wie dies funktioniert, stellen wir Ihnen in diesem Artikel vor.

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Nach einem erfolgreichen Unternehmensverkauf stehen den Verkäufern nicht selten große Geldsummen zur Verfügung – und damit stellt sich auch die Aufgabe, dieses Geld sinnvoll zu verwenden. Um Vermögen zu erhalten und zu vermehren, ist eine gut durchdachte Kapitalanlage nötig.
Aber nicht jede Unternehmerin oder jeder Unternehmer hat die Zeit, das Wissen oder auch die Lust, sich mit Kapitalanlage zu beschäftigen. Für diese Aufgaben kann man eine Vermögensverwaltung beauftragen, die eine auf die persönlichen Ziele, den Anlagehorizont oder auch die eigene Risikoneigung zugeschnittene Kapitalanlagestrategie entwickelt und diese auch umsetzt. Wie dies funktioniert, stellen wir Ihnen in diesem Artikel vor.

Anleger stehen dabei vor zahlreichen Herausforderungen: Die lange Zeit sehr niedrigen Zinsen waren Treiber für Aktienmärkte; die Notenbanken haben die Inflationsthematik zu spät erkannt und zu spät reagiert. Dann aber hat die Geldpolitik sehr bestimmt mit der stärksten geldpolitischen Straffung in der Nachkriegszeit reagiert. Die Wirtschaft wird von solch einer Straffung immer erst mit Zeitverzug tangiert. Daher bleibt ein negativer Effekt auf Konjunktur und Finanzstabilität 2024 realistisch. Solche Marktmechanismen sollte man kennen und einschätzen können, um langfristig die passende Strategie fürs eigene Geld zu finden. Eine stetig zunehmende Regulatorik macht Finanzprodukte selbst nicht unbedingt verständlicher. So ist zwar eine „grüne“ Geldanlage aktuell in aller Munde, aber es gibt keine einheitliche Definition, was denn nun grün ist.

Vermögensverwalter haben die Aufgabe, dem individuellen Bedürfnis von Privatanlegern und institutionellen Investoren nach guter Rendite, angemessenem Risiko und hoher Liquidität kontinuierlich gerecht zu werden und zugleich auch in volatilen Marktphasen Stabilität und Zuverlässigkeit zu bieten. Denn Rendite, Risiko und Liquidität, also die schnelle Verfügbarkeit angelegter Gelder, bilden das sogenannte Kapitalanlage-Dreieck und bedingen einander: Mehr Risiko wird mit mehr möglicher Rendite belohnt, hohe Liquidität geht zulasten von Rendite und so weiter.

So funktioniert Vermögensverwaltung:

Die klassische Vermögensverwaltung für Endkunden, auch individuelle Vermögensverwaltung genannt, ist eine Beziehung zwischen Kundenbetreuer, der zugleich als Portfoliomanager agiert, und Kunde. Der Kundenbetreuer verantwortet sowohl die Entwicklung des Kundenvermögens als auch die Kundenbeziehung; aufsichtsrechtliche Bestimmungen sorgen hier oft für einen hohen Aufwand, was aber in gewisser Weise die Leitplanken vorgibt. Die Vergütungsstruktur des Vermögensverwalters wird in der Regel prozentual, in Abhängigkeit des durchschnittlich verwalteten Vermögens, vereinbart. Anleger können den Vermögensverwaltungsvertrag in der individuellen Vermögensverwaltung in hohem Maß entsprechend den Wünschen und Zielen individualisieren. Wer einen Partner zur Betreuung komplexer Vermögensstrukturen benötigt, ist in der klassischen Vermögensverwaltung also richtig aufgehoben.

Abb. 1 „Magisches Dreieck“ der Kapitalanlage

Abb. 1 „Magisches Dreieck“ der Kapitalanlage

Quelle: DJE

Am Anfang der Kundenbeziehung steht stets das gemeinsame Erörtern der Renditeerwartung sowie der Risikoneigung der Kunden. Dieses Vorgehen ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern stellt auch sicher, dass mögliche Risiken für den Kunden kontinuierlich an die jeweilige Lebenssituation angepasst werden. Die Abfrage von Nachhaltigkeitspräferenzen ist zum Beispiel seit 2022 Pflicht bei der Aufnahme von Neukunden. Das Ergebnis gibt zum Beispiel dann eine maximale Aktienquote vor, die der Vermögensverwalter bei der Portfolioallokation nicht überschreiten darf.

Im Zentrum der Geldanlage steht zunächst die Aufteilung und Anlage der Gesamtsumme, einbettet in die Gesamtvermögenssituation, gesteuert durch das Portfoliomanagement. Es wählt die geeigneten Anlageklassen für Kunden aus und kauft oder verkauft Assets zum richtigen Zeitpunkt. Das Portfoliomanagement ist dafür verantwortlich, die zuvor festgelegte Aufteilung des Kundenvermögens auf verschiedene Anlageklassen gemäß dem individuellen Risikoprofil des Kunden auf Depotebene umzusetzen. Sofern nicht abweichend vereinbart, liegt die Auswahl der Zielinvestments, in die das Anlegergeld investiert wird, in der Verantwortung des Vermögensverwalters. Klassischerweise wird dazu auf unterschiedliche liquide Anlagevehikel zurückgegriffen, vor allem Aktien und Unternehmens- und/oder Staatsanleihen, aktiv gemanagte Fonds sowie passive ETFs.

Welche Assets gehören heutzutage in ein Portfolio?

Mischung und Streuung heißt die Zauberformel. Das bedeutet, je nach Anlagevolumen eine möglichst gut ausbalancierte Mischung an Anlageklassen ins Portfolio zu nehmen. Dabei gilt zu beachten, wie sich Marktschwankungen auf die jeweiligen Anlageklassen auswirken mit dem Ziel, möglichst keine starken Korrelationen zwischen Anlageklassen zu haben. Das sorgt für Stabilität des gesamten Portfolios, auch wenn eine Anlageklasse einmal schwächere Phasen durchmacht. Streuung bedeutet, auch innerhalb einer Anlageklasse eine gute Breite zu erreichen und verschiedene Branchen, Sektoren und Regionen abzudecken. Drei der „klassischen“ Anlageklassen stellen wir Ihnen hier vor.

Aktien – Hype oder stabile Klassiker im Portfolio?

Aktien sind auf lange Sicht die renditestärkste, aber auch volatilste Anlageklasse. Historische Daten zeigen, dass die Gewinnrenditen des gängigen US-amerikanischen Marktindex S&P 500 und des MSCI Europe (ohne UK) auch angesichts der jüngst gestiegenen Zinsen deutlich über der Rendite von beispielsweise deutschen oder amerikanischen Staatsanleihen mit zehn Jahren Laufzeit liegen. Bei der Einzeltitelauswahl gilt es sehr genau hinzuschauen: Rund die Hälfte der Gesamtrendite von Aktienanlagen kommt langfristig aus Dividenden. Diese (freiwilligen) regelmäßigen Ausschüttungen von Unternehmen an ihre Aktionäre können somit auch Kursschwankungen dämpfen. Dividendenaktien sind deshalb oft eine gute Wahl für Anleger, die in Aktien investieren wollen, sich aber eine eher defensiv ausgerichtete Strategie mit möglichst stabiler Wertentwicklung wünschen. Daran ändert grundsätzlich auch eine inflationäre Phase mit den aktuell hohen Zinsen nichts.

Ohne Anleihen geht es nicht

Klar ist aber auch: Neben einem global gestreuten Mix dividendenstarker Aktien gehören auch wieder Anleihen ins Portfolio. Denn diese können mit den höheren Renditen einzukalkulierende Kursverluste bei Aktien auffangen und ihrer Pufferfunktion im Depot gerecht werden. Die großen Vorteile von Anleihen sind kalkulierbare Zahlungsströme (Cashflows), wieder recht hohe Nominalverzinsungen und zusätzliche Kursgewinne bei einem fallenden Zinsniveau. So stehen nach einem historisch starken Zinsanstieg viele Volkswirtschaften in der Erwartung der Marktteilnehmer am Ende des Zinserhöhungszyklus. Sollten die Zinsen also wieder fallen, können Investoren insbesondere bei langlaufenden Anleihen neben dem festen Kupon mögliche Zusatzerträge über den Kursgewinn der Anleihe erwirtschaften.

Privatanleger sind bei Anleihen – anders als bei den meisten Aktien - allerdings mit hohen Markteintrittsbarrieren konfrontiert, da die Mindestanlagesummen von 100.000 Euro bei vielen Anleihen hoch sind. Viele Anleihen, insbesondere von Unternehmen, sind auch nicht über die Depotbank bzw. Broker für den Anleger erwerbbar. Speziell für Anleihen in Fremdwährung ist der Marktzutritt für Retail-Kunden fast unmöglich. An dieser Stelle beweisen sich Publikumsfonds als geeignete Instrumente, wie sie auch Vermögensverwalter einsetzen.

Neben der Eintrittsbarriere gibt es viele Faktoren zu berücksichtigen, um eine möglichst hohe und stabile Rendite mit Anleihen zu erwirtschaften. Es gilt beispielsweise Währungs- bzw. Wechselkursrisiken zu beachten. Zudem ist die Stellung der Anleihe im Ranking der Bilanz des Emittenten bedeutsam. Ist die Anleihe besichert z.B. durch einen Immobiliendeckungsstock, unbesichert oder nachrangig gegenüber anderen Gläubigern zu behandeln? Aktuell ist Fingerspitzengefühl besonders bei der Laufzeitsteuerung angesagt, da nach einem möglichen Plateau des Zinsniveaus
ab 2024 Zinssenkungen der Notenbanken denkbar sind. Dazu braucht es erfahrene Vermögensverwalter, die den Anlagemix und auch Laufzeiten aktiv steuern.

Abb. 2 Einflussfaktoren auf Ihr Portfolio

Abb. 2 Einflussfaktoren auf Ihr Portfolio

Quelle: DJE

Gold und Rohstoffe

Rohstoffe haben wie kaum eine andere Anlageklasse in den letzten Jahren geopolitische Ereignisse widergespiegelt, sei es durch COVID-19, den Krieg in der Ukraine oder die jüngsten Ereignisse in Nahost. Die klassische Rohstoffbeimischung in der Vermögensanlage ist wohl nach wie vor Gold.

Gold bleibt ein Element in der Diversifikation, das von vielen Anlegern geschätzt wird. Allerdings erwirtschaftet Gold keinerlei laufende Erträge wie die zuvor genannten Anlageklassen. Hier setzt man auf den inhärenten Wert von Gold („Wertspeicher“) und langfristig auf Preissteigerungen. Gold wird dabei ebenso wie andere Anlageklassen durchaus stark vom Marktgeschehen und auch geopolitischen Themen beeinflusst. Jüngst gab es für Gold z.B. eine stabile Nachfrage aus dem Schmucksektor und vor allem eine historisch hohe Nachfrage aus den Zentralbanken. Die wieder positiven Realzinsen wiederum sind tendenziell negativ für Gold. Ebenso war der US-Dollar historisch eher stark und damit schlecht für Gold, was sich aber nach einem möglichen Zinsplateau und ersten Zinssenkungen wieder umkehren könnte. Dies zeigt, dass auch ein vermeintlich stabiler Wertspeicher wie Gold als Beimischung im Portfolio gut strategisch beurteilt und gesteuert werden sollte.

Über die DJE Kapital AG

Kapitalanlage mit Weitblick und Wertschätzung
Als eine der ersten bankenunabhängigen Gesellschaften für Vermögensverwaltung in Luxemburg und Deutschland mit Standorten in Pullach, Frankfurt und Köln sowie in Zürich verfügt die DJE Kapital AG über einen reichen Erfahrungsschatz. Diesen bringen wir seit fast fünfzig Jahren für unsere Kunden ein. Weitblick und Umsicht kennzeichnen dabei von jeher unsere Unternehmenskultur. Die Ausrichtung unserer Anlagestrategie auf Substanzerhalt ist damit auch ein Zeichen des Respekts gegenüber der Arbeit, die hinter dem Vermögen unserer Kunden oder deren Klienten steckt. Das uns anvertraute Kapital streuen wir weltweit auf ausgesuchte Aktien, Renten und Fonds.

Was uns bei der Vermögensverwaltung stark macht:

  • Eine Anlagestrategie auf Basis unserer bewährten FMM-Methode, die neben Fundamentaldaten auch monetäre Kriterien und markttechnische, d.h. Stimmungsfaktoren in die Analyse einbindet

  • Eine profunde Analysekompetenz mit hauseigenem Research-Team, das viele hundert Unternehmensgespräche jährlich führt

  • Eine elementare Unabhängigkeit von Konzernvorgaben und allgemeinen Vergleichsindizes

  • Eine individuelle, transparente und umfassende Kundenbetreuung durch erfahrene DJE-Beraterinnen und -Berater

Autor
Christian Janas

Christian Janas ist Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung und seit Anfang 2019 bei der DJE Kapital AG Leiter der Vermögensverwaltung. Im Rahmen dieser Funktion verantwortet er sowohl die individuelle Vermögensverwaltung als auch Solidvest, die Online-Vermögensverwaltung von DJE. Christian Janas ist seit über 30 Jahren im Bank- und Finanzbereich tätig, schwerpunktmäßig im Vermögens- und Wealth Management.

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