Herr Kosche, in einer Veranstaltung, die wir einmal gemeinsam mit Corporates durchgeführt haben, haben Sie über das T-Systems Produkt „M.A.R.S.“ erzählt. Nachdem dieses Produkt eine Möglichkeit zu Kosteneinsparungen bei IT-Integrationen im Rahmen von M&A bildet, würde ich mich freuen, wenn wir nochmals einem vergrößerten Leserkreis das Produkt vorstellen könnten. Herr Kosche, was bedeutet eigentlich M.A.R.S.?
M.A.R.S. ist eine Abkürzung und steht für Managed Application Retirement Services. Dieser Service ist ein „End-to-End“-Angebot zur Historisierung von Daten aus Systemlandschaften in einer zentralen Cloud-Plattform. Im Rahmen dieser Lösung können SAP- oder Non-SAP-Daten unveränderbar und rechtssicher EU-DSGVO-konform aufbewahrt werden und bleiben für den Kunden verfügbar und recherchierbar.
Der Kunde kann einfach über eine URL jederzeit von jedem Ort aus auf seinen Datenpool zugreifen. Nach der Datenmigration und -historisierung übernehmen wir bei T-Systems je nach Bedarf auch den Betrieb, der in einer dedizierten Umgebung in der Private oder Public Cloud erfolgt.
M.A.R.S. bietet also eine einfache komfortable Lösung, Teile der komplexen IT-Systeme im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen aus M&A-Transaktionen zu historisieren und die Vorteile daraus zu ziehen.
Vielleicht erklären Sie unseren Lesern, was Historisierungs- bzw. Archivierungslösungen sind?
Sehr gerne. Bei der Historisierung geht es im Gegensatz zur Archivierung darum, post-produktive Altsysteme abzuschalten und alle Daten in einem Schritt hin zu einem modernen und kostengünstigen System, welches die Recherche der Daten ermöglicht zu verlagern.
Hierzu wird heute meist eine Cloud-Lösung genommen. Die Gründe liegen dafür oftmals in den niedrigeren Investitionskosten bzw. Gesamtkosten gegenüber den früheren Lösungen eines Einsatzes von on-Premises, also im hauseigenen Rechenzentrum.
Es gibt zwar auch die Möglichkeit, Altsysteme von der propriatären Hardware zu trennen und in der Cloud zu betreiben. Der Fachbegriff dafür ist „Wrapping Legacy in the Cloud“. Der Vorteil liegt darin, dass Anwender weiter mit ihrem gewohnten System arbeiten können. Es ist bequem und auf den ersten Blick risikoarm. Es gibt aber auch viele gravierende Nachteile, vor allem erhebliche Kosten und wegfallendes Know-how, wenn mit dem Altsystem geschulte Mitarbeiter das Unternehmen verlassen und es auch keine Mitarbeiter mit diesem spezifischen Know How geben wird.
Insbesondere das Risiko des Abgangs von Mitarbeitern im Nachgang von M&A Transaktionen ist nicht zu unterschätzen.
Welche Vorteile kann ein Kunde durch den Einsatz dieser Lösung erzielen?
Ganz einfach: Unsere M.A.R.S. Services erfüllen den individuellen Anspruch gewachsener Systemlandschaften mit SAP- und Non-SAP-Applikationen. Durch unsere standardisierte Vorgehensweise ist sichergestellt, dass die zu übertragenden Dokumente und Daten zu 100% in einen hochsicherten Plattformbetrieb in die Private oder Public Cloud übertragen werden.
Und zu guter Letzt, dies alles bei Kosteneinsparungen von bis zu 80 %, eine Datenverfügbarkeit von über 30 Jahren und langfristige EU-DSGVO- sowie GoBD-Konformität.
Bei derartigen Kosteneinsparungen muss ja das Geschäft “brummen”….
Sie haben recht, diejenigen Kunden, die sich auf diese Reise begeben, sind mit den Ergebnissen unserer Arbeit sehr zufrieden. Es gibt jedoch viele Unternehmen, die sich nicht an die große Aufgabe heranwagen. Sie befürchten, fatale Fehler zu begehen, die den gesamten Betrieb gefährden können, immer nach dem Motto: „Never change a running System.“
Gleichzeitig denken viele, dass ihre Applikationen so individuell gebaut sind, dass sie kein Dienstleister durchdringen könnte. Erst recht können sich viele nicht vorstellen, dass es überhaupt möglich ist, ihre individuellen Funktionen, die sie sich mühsam erarbeitet haben, adäquat in unserem Service abzubilden. Ein Gedanke, der nachvollziehbar, aber falsch ist. Wie gesagt, bei T-Systems haben wir schon bei zahlreichen Unternehmen Daten aus alten SAP und Non-SAP-Systemen erfolgreich in eine Cloud-basierten Historisierungsservice überführt. Und zwar so, dass diese Unternehmen anschließend erheblich effizienter arbeiten konnten als zuvor und mit Kosteneinsparungen von bis zu 80%.
Das war es, was ich nochmals hören wollte. Ich bin gespannt, was unsere Leser dazu sagen. Vielen Dank für das Interview, Herr Kosche.